„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ – Ein Projekt aus Berlin macht vor, wie aus Kindern verantwortungsbewusste, wissende und nachhaltig handelnde Verbraucher werden: „AnNa – A Trip To Food“
Fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, rund zwei Liter kalorienarme Flüssigkeit und eine sorgfältig ausgesuchte Mischung aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen sollten unsere Ernährung ausmachen. Gerade bei Schulkindern, die in einer vergleichsweise kurzen Zeit eine Fülle an wichtigen Informationen aufnehmen, verarbeiten und ihr ganzes Leben auf Abruf bereithalten müssen, spielt Ernährung eine wichtige Rolle. Doch in der Realität prallen die bunten Werbeslogans, wie beispielsweise das große, gelbe „M“ mit dem ständig wechselnden Spielzeugangebot in der „Tüte für die Kleinen“ und dem Wissen über das beste für ein Kind aufeinander. Was übrig bleibt, sind ratlose Eltern und quengelnder Nachwuchs. Doch Hilfe naht! Wir haben uns ein wenig umgesehen und sind auf das folgende, gerade heranwachsende Projekt aus Berlin gestoßen, dass Kinder mit Spaß an natürliche Nahrungsmittel heranführt. Prompt griffen wir zum Telefonhörer, um herauszufinden, was Susann Schubert, der Kopf hinter „AnNa – A Trip To Food“ (kurz für: Projekt zur Ausbildung eines nachhaltigen Nahrungsmittelwissens), über ihr Vorhaben, dass sich gerade kurz vor der Startphase befindet, zu sagen hat. Die Quintessenz haben wir für euch zusammengefasst:
Interview mit „AnNa – A Trip To Food“-Gründerin Susann Schubert
oekoblog.info: Wie bist du auf die Idee für dein Projekt „AnNa – A Trip To Food“ gekommen?
Susann: Es ist 8 Jahre her, dass plötzlich ein Umdenken in mir in Bezug auf die Lebensmittel, die wir täglich zu uns nehmen, stattfand. Während meiner Ausbildung zur klinischen Ernährungsberaterin entstand meine Leidenschaft für das Kochhandwerk und die facettenreiche Nutzung unserer Nahrungsmittel. Doch erst im Studium der Ernährungswissenschaften hat sich mir die eigentliche, vielfältige Welt des Kulturguts Lebensmittel offenbart. Ich liebe ihre Geschichten, ihr Aussehen und ihre Formen, die Orte, an denen sie wachsen und die Hände, die sie pflegen. Ganz einfach: Ich liebe Lebensmittel!
oekoblog.info: Und diese „Liebe „möchtest du nun auch an Kinder vermitteln?
Susann: Ja, ich möchte das von mir über die Jahre erworbene Wissen an unsere Kinder weitergeben und sie an Lebensmittel heranführen. Kommende Generationen sollten sich mit all ihren Sinnen dem Nahrungsmittel widmen. Nicht nur die physiologische Wirkung von Nahrungsinhalten im Körper und das Kochhandwerk sollten Teil der Vermittlung sein, sondern auch grundlegendes Wissen über die Kulturgeschichten, die Sortenvielfalt, das Wachstum von Kulturpflanzen und die artgerechte Haltung von unseren Nutztieren, sowie deren direkte Verarbeitung zu hergestellten Lebensmitteln, wie der Käse, das Brot, die Nudeln oder das Kakaopulver. Die Saisonalität der Nahrungsmittel über das ganze Jahr hinweg sollte dabei das grundlegende Motiv sein. Die aktive Auseinandersetzung der Kinder mit all diesen Teilbereichen kann dazu beitragen, der Lebensmittelentfremdung in unserer Gesellschaft Einhalt zu gebieten. Nur so können verantwortungsbewusste, wissende und nachhaltig handelnde Verbraucher entstehen, die wiederum neuen Generationen diese Kenntnisse weitergeben. Eines ist sicher: Auf die Kids wartet eine spannende Reise durch die Welt unseres Essens!
oekoblog.info: Und wo bzw. wie können sich interessierte Eltern an dich wenden? Wie geht es weiter mit „AnNa- A Trip to Food“?
Susann: Ab März 2013 startet eine große Crowdfunding-Kampagne, durch die so viele Menschen wie möglich auf die Idee aufmerksam gemacht werden sollen. Mit ihrer Spende finanzieren sie dann sozusagen das Startkapital für mein Bildungsprojekt. Mit diesem Geld wird ein Ort entstehen, der für Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren zukünftig Küche, Garten und Lehrraum in einem sein wird. Sowohl über die Crowdfunding-Plattform „Startnext“ als auch über das AnNa-Facebook-Profil kann man viele weitere Informationen, nicht nur über das Projekt an sich, sondern auch über die vielfältige Welt unserer Nahrungsmittel finden.
Unser Resümee: Ein spannendes Projekt, das es zu fördern gilt! Vielen Dank, Susann, für die Auskünfte und deinen Einsatz für die nachhaltige Entwicklung unserer Kinder! Falls Ihr ebenso wie wir von „AnNa- A Trip to Food“ begeistert seid, dann könnt ihr eure Fragen gerne über die unten angegebene Facebook-Fanseite an Susann stellen. Und das Liken nicht vergessen, denn nur mit genügend „Gefällt mir“-Angaben wird das Projekt bei Startnext zum Crowdfunding zugelassen.
www.startnext.de/anna-a-trip-to-food
www.facebook.com/AnnaATripToFood
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