Unser tägliches Brot… 1) Brasilien im Kontrast

Brasilien im Kontrast Astrid Götze-Happe / pixelio.de[/caption] Hierfür beschäftigt man Menschen mit Niedriglohn, hält es nicht gerade hoch mit den Arbeits- und Sicherheitsbedingungen. Gerade in der Stadt Manaos, die mitten im Regenwald liegt, wurde ein altes Stadion abgerissen und ein neues gebaut. Man spricht zwar davon, alles möglichst umweltverträglich gestalten zu wollen. Doch wird alleine der Andrang von Touristen dazu führen, dass neue Gebiete des Regenwaldes erschlossen werden. Somit wird eines der letzten Paradiese dieser Weltimmer weiter durch Straßen zerteilt und somit immer mehr zugänglich für legalen und illegalen Holzeinschlag. Zumal man auch ausgewiesene Schutzgebiete aufweichen möchte. Die internationale Gemeinschaft schaut dem Treiben zu. Wo man doch eigentlich weltweit Milliarden für den Regenwaldschutz investiert und den Klimaschutz vorantreiben möchte, ist man nun „zu Gast bei Freunden“. Da sind Hunger, Not, Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung eben zweitrangig. Hauptsache, das Runde kommt ins Eckige. – Also die Real-Münze in die Geldkassetten der Reichen. Die Armen gehen weitgehend leer aus. Wie so oft! Doch warum in die Ferne schweifen, wenn der Irrsinn liegt so nah? Wir leben in einer Demokratie, die jedem die freie Wahl garantiert. Das ist eine der Grundlagen von Demokratie. Zugleich finden momentan hinter verschlossenen Türen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa statt. Darin werden Vereinheitlichungen besprochen, die sicherlich sinnvoll sind, damit beide Seiten wirtschaftlich profitieren. Doch wie schaut es neben dem wirtschaftlichen Nutzen mit den Interessen von uns Bürgern aus? Profitieren wir davon, dass es in Deutschland bald auch Fleisch von geklonten Tieren geben wird? Ist es ein Gewinn, wenn völlig legal genetisch veränderte Tiere oder Pflanzen nach Europa importiert werden können? Ist es ein Vorteil für Europa, wenn gechlorte Hähnchen auf den Tellern der Verbraucher landen? Und gleichen sich die Verhältnisse in Europa dadurch noch viel mehr denen in den USA an? Dies alles über unsere Köpfe hinweg, hinter verschlossenen Türen? Haben wir die Wahl? Wohl eher nicht! Da wird die Demokratie dem freien Handel auf dem Silbertablett geopfert. Welch ein Irrsinn, direkt vor unserer Haustür! Doch nicht erst durch das bevorstehende Freihandelsabkommen ist „unser täglich Brot“ alles andere als unsere freie Wahl. Man versucht uns massiv zu beeinflussen. Und das nicht nur durch die Werbung. Das wäre ja ein fairer Versuch, Produkte an die Frau oder den Mann zu bringen. Doch man ist längst über diese plumpe Methode hinweg, Menschen von der Qualität einer Sache zu überzeugen. Man betört uns in Geschäften mit künstlichen Aromen, die die Kauflaune fördern und Lust auf bestimmte Produkte machen. Die unsere Psyche beeinflussen und uns somit empfänglicher für den Konsum machen. Wir kaufen ein, füllen unseren Einkaufswagen mit bunt verpackten Produkten, gehen nach Hause. Und wenn die Tüte Chips erst mal geöffnet auf dem Wohnzimmertisch liegt, ist man der ultimativen Waffe erlegen. Man beeinflusst unseren Geschmackssinn künstlich, macht uns süchtig nach mehr. Während unsere Politiker und Gesundheitsexperten einerseits darüber klagen, dass es immer mehr übergewichtige Menschen in Deutschland gibt, lässt man andererseits zu, dass Lebensmittel Zusatzstoffe enthalten, die in der Schweinemast zum Appetitanregen eingesetzt werden. Ich denke, hier gilt auch die Devise: „Geld regiert die Welt“. Hauptsache, der Verkauf wird angekurbelt, die Menschen konsumieren. Koste es die Gesellschaft, was es wolle… Und auch sonst steckt so einiges in unserem Essen, was dort eigentlich gar nichts zu suchen hätte oder was man hier nicht vermuten würde. Billige Ersatzstoffe, Industriepampe, chemische Keulen, Unmengen an Salz und Zucker, ergänzen unseren Speiseplan. Man gaukelt uns vor, dass etwas gesund ist, was am Ende so viel Zucker wie ein Glas Cola enthält und verkauft es uns für teures Geld. Mogelpackungen sind an der Tagesordnung, wenige große Konzerne beherrschen den Weltmarkt an Lebensmitteln und für sie gelten vorrangig die Börsenkurse und weniger gesunde Lebensmittel. Ist es nicht endlich an der Zeit, sich dieser Diktatur des schnöden Mammons zu entziehen? In Deutschland lehnt noch immer die Mehrheit „E10“-Kraftstoff ab. Dies jedoch nicht, weil das in ihm enthaltene Bioethanol aus Pflanzen gewonnen wird, die z.B. in Brasilien Ackerflächen der Einheimischen verdrängen, für Armut sorgen und zum Abholzen des Regenwaldes beitragen. Nein! Die Mehrheit der Deutschen lehnt „E10“ vielmehr ab, weil es im Verdacht steht, das heilige Auto beschädigenzu können! Doch in den eigenen Körper stopfen wir blind industriell hergestellte Massenware, lassen uns abhängig machen, mästen und vergiften? Es wird Zeit, die Ernährung auf die Tagesordnung zu setzen. Darum werde ich das Thema in einem Special näher beleuchten. Werfen Sie mit mir einen Blick ins tägliche Brot, auf das Haar in der Suppe der Lebensmittelindustrie, die faulen Überraschungs-Eier, die man uns tagtäglich auftischt… Tauchen Sie mit mir ab in den Sumpf der Leckereien! – Im ersten Teil geht’s darum, wie man uns süchtig macht…

Christiane Loch
Author: Christiane Loch