Solar-Ladegerät für Handys – Strom sparen und Umwelt schonen

Solar-Ladegeräte für HandiesJedes Mal, wenn das Handy an die Steckdose gehängt wird, dreht sich die Kostenuhr – und die Umwelt bekommt Tag für Tag einen kleinen Seitenhieb mit, da der Strom fürs Handy meist aus Quellen, wie Kohle, Gas oder Atom stammt. Solar-Ladegeräte können hier die perfekte Alternative sein. Vorausgesetzt, sie bringen die Leistung mit, die der Nutzer braucht.

So funktionieren Solar-Ladegeräte

Rund 20 Euro kosten die Handyaufladungen den Verbraucher pro Jahr. Klingt wenig, aber über mehrere Jahre kommt trotzdem einiges zusammen. Gäbe es doch nur eine alternative Energiequelle, die gleichzeitig kostenlos und umweltschonend ist – das ist der Punkt, an dem Solar-Ladegeräte für das Handy ins Spiel kommen.

Quelle-pixabay-user-Gerd-AltmannÜber Solarzellen werden Sonnenstrahlen „eingefangen“ und deren Energie an das Handy weitergeleitet. Dabei unterscheidet man zwischen Geräten, die die Energie speichern können und Ladegeräten, die die Energie direkt weiterleiten. Beides hat seine Vor- und Nachteile:

  • Besitzt das Solar-Ladegerät einen Speicher, wird das Gerät einfach in die Sonne gelegt und das Gerät erst bei Bedarf angeschlossen. Auch, wenn es regnet und die Sonne sich hinter den Wolken versteckt, ist eine Aufladung möglich. Allerdings bedeutet ein Speicher gleichzeitig einen höheren Anschaffungspreis.
  • Solar-Ladegeräte ohne Speicher müssen genau dann in die Sonne gelegt werden, wenn das Handy neue Energie benötigt. Der Strom wird also im selben Moment „produziert“ und abgegeben – problematisch ist dabei, dass die Sonne nun mal nicht immer scheint. Braucht der Verbraucher genau in dem Moment Strom, ist das Solar-Ladegerät nutzlos. Der Anschaffungspreis ist dafür wesentlich niedriger.

Es gilt also, eine Art Grundsatzentscheidung zu treffen: Brauche ich einen Speicher oder nicht? Grundsätzlich ist es meist empfehlenswert, ein Solar-Ladegerät mit integriertem Speicher zu kaufen, um sonnenlose Stunden zu überbrücken – auch, wenn das bedeutet, dass ein wenig tiefer ins Portmonee gegriffen werden muss.

Leistung, Kapazität und Qualität – auf diese Dinge kommt es beim Kauf an

Solar-Ladegeräte gibt es mittlerweile in jedem gut sortierten Fachgeschäft und in speziellen Onlineshops. Allerdings ist die Auswahl groß, sodass schnell die Frage aufkommt, welches der angebotenen Geräte am besten ist. Um die Wahl zu vereinfachen, sollten Interessenten sich an folgenden drei Merkmalen orientieren:

  1. Leistung: Um ein Handy aufzuladen, muss das Solar-Gerät eine Leistung von mindestens fünf Volt mitbringen. Bei größeren Geräten, wie beispielsweise einem Notebook, braucht es bereits 12 Volt, da eine Aufladung sonst nicht möglich ist.
  2. Kapazität: Die Kapazität wird anhand von Milliamperestunden (mAh) Einen Orientierungswert finden Käufer hier direkt bei Ihrem Handy, denn: Die Kapazität des Ladegeräts sollte doppelt so hoch sein, wie die Kapazität des Smartphone-Akkus.
  3. Solarzellen-Qualität: Je hochwertiger die Solarzellen, desto mehr Energie können sie produzieren und liefern. Wer hier am falschen Ende spart, steht am Ende vor einem Handy, das genauso leer ist, wie vor dem Kauf.

Während die Leistung und die Kapazität über die Produktmerkmale beziehungsweise die Produktbeschreibung relativ leicht zu identifizieren sind, wird es bei der Qualität der Solarzellen relativ schwierig: Ohne entsprechendes Hintergrundwissen sind Unterschiede nicht zu erkennen. Professionelle Beratung ist hier ganz besonders wichtig, um den richtigen Griff zu landen.

Weniger Stromkosten sind nur ein Argument für den Kauf

20 Euro pro Jahr sparen Käufer eines Solar-Ladegeräts an Stromkosten – klar, dass das nicht das Hauptargument sein kann. Denkt man allerdings an einem Haushalt mit drei oder mehr Personen, dann fällt das Ersparnis schon deutlich höher aus. Trotzdem, sehr viel entscheidender ist: Wer häufiger auf Strom aus regenerativen Energiequellen setzt, löst sich ein wenig von fossilen Energieträgern, wie Kohle, Gas oder die besonders gefährliche Atomenergie. Ein wichtiger Schritt hin zur Energiewende, auch wenn es nur ein kleiner ist.

Würde der Großteil der Handynutzer auf Solar-Ladegeräte setzen, wäre dies ein herber Schlag gegen die Stromlobby – so weit sind wir heute natürlich noch nicht. Die immer größer werdende Auswahl an umweltfreundlichen Ladegeräten zeigt jedoch, dass das Interesse da ist. Eine Entwicklung, die man nur begrüßen kann. Dass das Laden per Sonnenstrahlen gleichzeitig absolut kostenlos ist, ist außerdem ein netter Nebeneffekt, zu dem wohl niemand Nein sagen wird.

Autorenname: Ing. Christoph Moosbrugger
Position: Inhaber/Geschäftsführer
Christoph_MoosbruggerChristoph Moosbrugger ist Inhaber vom Akku- und Batterienshop CMoosbrugger. Er ist der Spezialist auf dem Gebiet der mobilen Energieversorgung und sowohl Online als auch Offline die perfekte Anlaufstelle für Kunden.

 

Bildquellen: Quelle-pixabay-user-stokpic, pixabay-user-Gerd-Altmann

Christiane Loch
Author: Christiane Loch


7 comments

  • Sehr interessanter Beitrag von Ihnen. Gern würde ich wissen, wieviel denn ein Solargerät im Schnitt kosten würde und wie lange die Lebensdauer ist. Denn wenn man alle zwei Jahre ein neues Gerät bräuchte, wäre die Kosten-Nutzen-Rechnung wohl gleich null. Ebenso ist fragwürdig, wie lange diese kleinen Zellen Energie speichern und ob auch bei tagelangem trüben Wetter eine ungehinderte Hnadhabung möglich wäre. Ich finde die Idee auf jeden Fall erst einmal klasse, hätte aber Angst bezüglich der Zuverlässigkeit.

  • Danke für den Kommentar!
    In der Tat sind Solar-Ladegeräte „noch“ eher Spielereien für Idealisten, aber sehr praktisch für unterwegs, beispielsweise bei langen Fahrradtouren oder Wanderungen. Für den Hausgebrauch ist es natürlich eine Geduldsfrage und wie stark man sein Handy nutzt.
    Optimale Ergebnisse erzielt man nur bei direkter Sonneneinstrahlung. Wenn es ein wenig bewölkt ist, verzögert sich die Ladezeit zwangsläufig. Die Ladedauer ist auch sehr stark abhängig von der geografischen Lage des Standorts. Kosten – ab 80 Euro bekommt man schon ein gutes Gerät. Die Ladezeit beträgt einige Stunden, danach sollte aber eine volle Handyladung möglich sein.
    Die Lebensdauer ist wiederum stark vom Gerätehersteller abhängig. Genaue Zahlen kann ich leider nicht nennen. Bei sorgfältigem Umgang spricht aber nichts gegen eine lange Lebensdauer, wenn man in ein solides Markenprodukt investiert. Hersteller will ich nicht nennen, aber man findet recht gute Rezensionen. 🙂
    Fazit: Ein Solarladegerät wird noch nicht in der Lage sein die Steckdose völlig zu ersetzen, aber es ist ein gutes back-up, wenn man keinen Zugang zu einer Stromquelle hat. Man leistet einen positiven Beitrag für die Umwelt, das ist das wichtigste. Eine Kosten Nutzen Rechnung sollte man daher eher hinten anstellen. 😉 Viele Grüsse!

  • Die Idee dahinter finde ich generell nicht schlecht, gerade wenn man nicht zu Hause ist und der Handyakku geht so langsam leer. Aber bewirken diese Dinger wirklich was ? Ich meine kann man damit echt sein Akku aufladen und wie lange wird sowas dauern ? Was ist wenn die Sonne plötzlich wieder weg ist ? 😀

  • Ich muss Jens Knuppe zustimmen und sehe nicht, dass die Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht. Da gibt es ganz andere Möglichkeiten zum Energie sparen im Haushalt. Ich habe alle meine Geräte mit einem Energiemonitor geprüft. Der Verbrauch des Smartphone Ladegeräts war so gering, dass er überhaupt nicht angezeigt wurde. Da nehmen viele andere Geräte im Standby-Betrieb weitaus mehr Energie auf, wo es sich lohnt, diese ganz vom Stromnetz zu trennen.

  • Meiner Meinung nach besteht die perfekte Kombination aus einem größeren Solar Panel und einer exteren Powerbank die man daran anschließen kann. Das Solar Panel installiert man an dem Ort wo die stärkste Solarstrahlung herrscht. Eine volle Powerbank mit einer hohen Kapazität reicht locker für eine Woche Smartphone Ladung aus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert