Schluss mit dem Rauch

482301_web_R_by_uschi dreiucker_pixelio.deEs gibt wohl kaum einen Raucher der nicht mindestens ein Mal in seinem Leben mit dem Gedanken gespielt hat das Rauchen aufzugeben. Nicht immer entspringt dieser Gedanke einer bereits diagnostizierten Erkrankung, viele sind sich der Gefahr einer ernsthaften Schädigung der eigenen Gesundheit bewusst, blenden diese jedoch weitestgehend aus. Dabei gibt es durchaus noch weitere Aspekte die gegen das Rauchen sprechen als die schlichte Gesundheit eines mündigen Menschen, der sich sich aus freien Stücken zum Tabakkonsum entschlossen hat.

Ökologische Auswirkungen

Zigaretten haben neben den nachweislich gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf Raucher auch zahlreiche ökologische Auswirkungen. Hier denkt man zunächst an die unermessliche Anzahl achtlos weggeworfener Zigarettenkippen – ein Zigarettenstummel verunreinigt immerhin etwa 40 Liter Wasser. Doch auch die ökologischen Auswirkungen der in großen Monokulturen angebauten Tabakpflanzen in den jeweiligen Ursprungsländern haben teils gravierende Auswirkungen auf das Ökosystem in diesen Regionen. Zum Trocknen von einem Kilo Tabak werden zudem rund 150 Kilogramm Holz benötigt und der Einsatz von giftigen Pflanzenschutzmitteln ist auf den Plantagen eher die Norm als eine Ausnahme. Soviel zu den ökologischen Auswirkungen des Tabak Rauchens.

Lifestyle und Freiheit

Unterdessen suggeriert man dem passioniertem Raucher in der westlichen Welt ein Gefühl von Naturverbundenheit und Freiheit, unterstrichen und besonderer Wert wird auch auf die Angabe „frei von Zusatzstoffen“ gelegt. Rauchen ist Lifestyle, für jeden Typ gibt es eine passende Marke. Der lässige Denker, der sportlich aktive, der weltoffene Künstler… Mittlerweile hat die Zigarettenindustrie fast groteske Züge angenommen, denn wenn zweifelhafte „Neuerungen“ wie etwa ein „verbesserter“ Filter oder „noch milderer Geschmack“ beworben werden müssen um neue Kundschaft zu fangen, wird dem kritischen Betrachter die Lächerlichkeit dieser Werbemethoden bewusst. Eins ist klar – die Zigarette ist ein Produkt welches in seiner ursprünglichen Form nicht mehr verbessert werden kann, von Einzelheiten in der jeweiligen Rezeptur oder dem Verpackungsdesign einmal abgesehen.

Die meisten Raucher denken in gewissen Abständen über das Aufhören nach, vorzugsweise zum Jahreswechsel. Scheinbar ist sich also jeder zumindest der gesundheitsschädlichen Wirkung auf den eigenen Organismus bewusst. Dabei versuchen es die Wenigsten durch die konsequente Umsetzung eines eisernen Willens, sondern probieren mit unterschiedlichen Methoden von der leidigen Angewohnheit loszukommen. Nikotinpflaster, Akupunktur oder gar Hypnose soll den leidenden Raucher von diesem, seinem größten Laster befreien. Ob diese Methoden erfolgreich sind oder nicht lässt sich nicht allgemeingültig beantworten, zumindest scheinen manche Methoden manchen Menschen zum Erfolg zu helfen, andere werden genau so schnell wieder rückfällig.

E-Zigaretten

Seit einigen Jahren erfreuen sich E-Zigaretten wachsender Aufmerksamkeit und zunehmender Beliebtheit. Auch wenn die gesundheitlichen Risiken der verdampfenden Inhaltsstoffe nicht im Detail bekannt sind, vermuten viele Raucher in diesen elektronischen Glimmstengeln die langersehnte Lösung: Genussvoll rauchen ohne die lästigen Nebenwirkungen. Ob und in wie fern eine E-Zigarette schädlich oder gar schädlicher als eine normale Zigarette ist, dazu
kursieren in der öffentlichen Diskussion unterschiedliche Informationen und Auffassungen.

In Zukunft werden sicherlich neue Studien und somit neue Erkenntnisse veröffentlicht werden, welche diese Frage genauer beantworten können. Bis dahin sei jedem der Willens ist sich vom Rauch zu befreien empfohlen, sich ganz von dieser Angewohnheit zu verabschieden und sie nicht durch fragwürdige Ersatzmethoden zu kompensieren. Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier, was die Chance birgt eine unliebsame Gewohnheit durch eine neue, positive zu ersetzen.

Bild: uschi dreiucker pixelio.de

Christiane Loch
Author: Christiane Loch


11 comments

  • Ich habe vor einigen Jahren das Rauchen aufgehört und kann auch nicht mehr nachvollziehen, warum ich jemals geraucht habe… Die Tabakindustrie verdient sich dumm und dämlich mit dieser krankmachenden und oft auch tödlichen Sucht und auch der Staat hält fleißig die Hand auf.
    Es stinkt, lässt einen alt aussehen und macht auch noch krank. Ob die E-Zigarette wirklich „gesünder“ ist, wage ich stark zu bezweifeln, aber das werden wir in ein paar Jahren sicher erfahren.
    VG Sonja

  • Besonders schlimm finde ich einfach die überschüssige Benutzung von Pestiziden auf den riesigen Tabakplantagen. Damit werden nicht nur Arbeiter gesundheitlich gefährdet, sondern vor allem der Boden zerstört. Allein schon aufgrund des Aspekts der geringeren Umweltbelastung, ist der Wechsel auf E-Zigaretten unabdingbar.

    Grüße
    Berti

  • Den Artikel sollte ich mal meiner Freundin zeigen, denn sie versucht seit Jahren mit dem Rauchen aufzuhören. Insgesamt fehlt es da aber noch am letzten Willen. Nur, wenn du es auch wirklich willst macht es Sinn. In den meisten Fällen braucht man ein Erlebnis um den entgültigen Entschluss zum Aufhören zu fassen

    • Rico hat recht, man muss wirklich den Willen haben. Nur mal probieren, ob es auch ohne geht funktioniert nicht. Bei mir hat es das Laufen gebracht. Ich habe vor 3 Jahren angefangen zu laufen kam aber nicht wirklich von der Stelle und meine Nichtraucher Kollegen konnten für mich unvorstellbar lange Strecken laufen . Ich bin dann auf E-Zigarette umgestiegen und da hat schon echt einen Schub in der Leistungsfähigkeit gegeben. Jetzt habe ich seit einem Monat auch die E-Zigs eingestellt und ich laufe als ob ich dope. Wenn ich dann sowas hier lese geht es mir noch besser. 🙂

  • Ein wirklich guter Artikel. Ich habe letztes Jahr im Juni aufgehört zu rauchen. Davor habe ich es auch schon diverse Male versucht. Es ist erschreckend, wie schwer es ist. Mein Mann sagte immer ich stinke nach Rauch. Darüberhinaus empfand ich den Geruch an meinen Händen und in der Kleidung selber unangenehm. Es brauchte eine Schockdiagnose, um den Schalter umzulegen. Jetzt ist zum Glück alles wieder in Ordnung und ich bin endlich Nichtraucher.

  • Ich habe nach etlichen Versuchen (Rauchte ca. 3 Jahre) im Zuge einer Mandelentzündung for good aufgehört. Bin jetzt 1 Monat „trocken“. Ich kann allen Rauchern nur sagen, kämpft die ersten zwei Wochen, ihr habt doppelt soviel Energie tagsüber wie nachts davor, man bekommt richtig bock wieder auf gutes Essen weil der Geschmackssinn wieder da ist und und und.

  • Danke für den verfassten Artikel, welcher nochmals darauf aufmerksam macht, dass das Rauchen neben der Einschränkung der eigenen Lebensqualität auch ökologisch gesehen negative Auswirkungen hat. Das Thema E-Zigaretten ist wohl sehr umstritten, da es noch keine Langzeitfolgen gibt. Fakt bleibt: Wer ein rauch- bzw dampffreies Leben führt lebt gesünder!

  • Ich muss ja sagen, dass es unheimlich an Öffentlichkeitsarbeit fehlt. Die Szene ist voll mit jungen Leuten, die sich wie Bikergangs aufführen. Das wirft ein schlechtes Bild auf alle Umsteiger ab. Ich hoffe, dass sich das bald ändert.

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