Das Recht auf Nahrung ist ein Menschenrecht. Und doch wird es vielen Menschen tagtäglich versagt.
800 Millionen Menschen weltweit hungern, jeder neunte Mensch geht hungrig schlafen. Eine Milliarde Menschen leiden zudem an verstecktem Hunger, da ihrer Nahrung wichtige Bestandteile fehlen. (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ)
Das ist erschreckend, schaut man sich andererseits die Überschüsse in unseren Breiten an. Viele Tonnen an Lebensmitteln landen in Form einer Überproduktion im Müll, werden verbrannt und entsorgt. In den Industrieländern leiden die Menschen zudem an Übergewicht, also an einer Überversorgung von kalorienreicher Nahrung.
Diese Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Nord und Süd und zwischen Über- und Unterversorgung klafft immer weiter auseinander. Eine solche Ungerechtigkeit ist nicht nur moralisch ein Desaster. Sie ist vor allem Nährboden für Konflikte, Unruhen, Flüchtlingsbewegungen und auch für den Terrorismus. Die Saat des Hasses wächst am besten in verbrannter, hungriger Erde, gewässert durch die Tränen des Unrechts.
Die Macht des Konsumenten
Wir sind daher gut beraten, dieser Ungerechtigkeit entschieden entgegen zu treten und zunächst einmal durch unser Konsumverhalten einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit zu leisten. Kaufen wir Billigware, tragen wir zur Ausbeutung und Armut von Menschen bei. Durch unser Konsumverhalten haben wir sehr viel Macht, die wir auch einsetzen können. Wir sollten daher beim Kauf auf fair produzierte Produkte achten. Der Faire Handel ist Garant dafür, dass die Hersteller von Produkten am Ende auch von dem leben können, was sie produzieren. Dass sie eben nicht ausgebeutet werden, sondern ihre Familien ernähren können. Zugleich sorgt er auch für eine positive Entwicklung rund um die Produktionsstätten: Bessere Gesundheitsversorgung, bessere Infrastrukturen und Bildungsmöglichkeiten.
Weiterhin können wir gezielt helfen, indem wir jene finanziell unterstützen, die Menschen vor Ort und auf der Flucht beistehen. Die einerseits mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass humanitäre Probleme gelöst werden und Menschen erst gar nicht zur Flucht gezwungen werden. Und die andererseits auch helfen, wenn Menschen ihre Heimat verlassen müssen, weil sie anders in ihrer Sicherheit und Existenz bedroht wären. Eine Möglichkeit bietet hier z.B. die Organisation Oxfam.
EINE WELT ohne Hunger
Auch die Bundesregierung engagiert sich, um die Not und den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) setzt mit seiner Arbeit an der Wurzel des Problems an. Es macht mit der Sonderinitiative „EINE WELT ohne Hunger“ das Menschenrecht auf Nahrung zu einem Kernanliegen. Einen Schwerpunkt legt es dabei darauf, dass Frauen bessere Bildungschancen, Zugang zu Saatgut, Wasser, Dünger, Finanzierung und mehr Rechte auf Landbesitz erhalten. Und dies ist existenziell wichtig, da Frauen in vielen Ländern die Hauptverantwortlichen in der Familie für die Ernährung sind.
Weitere interessante Beispiele, wie Menschen vor Ort unterstützt werden, um sich selbst zu helfen und somit zu ernähren, finden sich in folgenden Videos.
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