Geneigte Leserschaft,
findet Ihr nicht auch, dass Bräuche und Traditionen aus fremden Ländern unglaublich spannend sind? Sie haben etwas mystisches an sich und lassen uns wieder an Wunder glauben. Ein alter Brauch aus Südamerika ist die Pinata. Das Wort kommt aus dem Spanischen und bedeutet in erster Linie `Kochtopf `, aber auch `Tongefäß mit Süßigkeiten gefüllt, welches zerschlagen wird`. Heute werden statt der Tongefäße große, hübsch gestaltete Papp- Mache- Figuren verwendet, die an der Zimmerdecke oder an einem Baum aufgehängt werden. Dazugehörig ist ein bunt geschmückter Schlagstock, mit Hilfe dessen das Geburtstagskind mit verbundenen Augen und durch die Zurufe der anderen Kinder geführt, auf die Pinata einschlägt. Ziel ist, dass das farbige Gebilde in der Mitte entzwei bricht und Süßigkeiten herausfallen.
Auch in unserer Familie hat dieser Brauch inzwischen Einzug gehalten.Letztes Wochenende war es nun endlich soweit, unser fünfter Sohn mit dem bezeichnenden Namen Quintus wurde eingeschult. Natürlich freute er sich schon Wochen vorher auf den großen Tag, bis letztendlich die Spannung ins Unermessliche an stieg.
Nach der üblichen Feierstunde der Schule wurde traditionell die große Zuckertüte ausgepackt. Schon an dieser Stelle sind im Vorfeld, will man die Umwelt schützen, Ideen gefragt. Üblicherweise werden Zuckertüten mit den namens-gebenden Produkten gefüllt. Wir, als Eltern, halten es so, dass Süßigkeiten als Überraschungseffekt während der Feier zu Tage treten und die Zuckertüte mit Dingen, wie Sportsachen und dem Malkasten befüllt wird, die das Kind in der Schule benötigt. Hinzu kommen persönliche Dinge und Geschichten- Bücher, die dem Kind Freude bereiten sollen. Ein unverzichtbares Element der Zuckertüte ist eine Buch, in dem sich die Mitschüler der ersten Klasse verewigen können und Bilder, die in den Unterrichtsstunden entstehen, eingeklebt werden können.
Nach fünf Einschulungen können wir eben auf eine gewisse Erfahrung zurück blicken.
Im weiteren Verlauf wird dann immer der Zuckertütenbaum geerntet, wobei hier die Süßigkeiten ins Spiel kommen.
In diesem Jahr habe ich die zusätzlich die Pinata entdeckt. Diese zu füllen ist nicht ganz einfach. Das Befüllen erfolgt über ein kleines Loch auf dem Rücken der Figur. Von Herstellern und Versenden der Pinata werden oft Süßigkeiten mit angeboten. Hier handelt es sich um kleine Riegel und einzeln verpackte Bonbons. Das ist nicht im Sinne des Umweltschützers!
Eine bessere Variante ist die, dass eine Großpackung gemischte Nüsse gekauft werden, die dann lustig in die Pinata hinein rieseln. Auch Rosinen, Gojibeeren oder, mit Hilfe von Eiswürfelformen, selbst hergestellte Bonbons bieten einen guten Ersatz für die Produkte hiesiger Hersteller und schonen die Umwelt.
Da, nachdem das Kind es endlich geschafft hat die Pinata zu öffnen, der Inhalt auf den Boden fällt ist es sinnvoll eine bunte Tischdecke auszulegen. Somit lässt sich die süße Beute auch ganz einfach aufheben, sollten die Kinder es nicht schaffen alles selbst aufzusammeln.
Vielleicht ein kleiner Anreiz für Eure nächste Familienfeier?
Dieser Brauch kann auch gut in die Feier eines Erwachsenen eingepflegt werden. Schließlich bleibt es jedem selbst überlassen womit er die Pinata füllt.
Mit nachhal(l)tigen Grüßen,
Accabadora
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