Die schrecklichen Terroranschläge und die Terrorangst überlagern momentan die Not der vielen Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen müssen. Es sind weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Deutschland hat als eines der wenigen Länder innerhalb der EU viele Flüchtlinge aufgenommen. Unterbringung, Versorgung und Integration sind sicherlich eine große Herausforderung. Doch gebietet die Menschlichkeit, die Augen vor diesen schrecklichen Tragödien nicht zu verschließen. Zudem steckt in jedem Menschen, der bei uns Schutz sucht auch jede Menge Potential und so bieten sich Chancen durch die Zuwanderung. Das Wichtigste hierbei ist es, die Menschen nicht nur aufzunehmen.
Integration ist keine Einbahnstraße
Wir verlangen von ihnen zu Recht Integration, doch Integration ist eben keine Einbahnstraße. Das Wichtigste ist es, den Menschen eine Perspektive für die Zukunft, Ausbildungsmöglichkeiten und eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten. So gibt es beispielsweise sehr positive Berichte von Umweltschutzorganisationen wie der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e.V. (GNOR) , denen Flüchtlinge bei Pflegemaßnahmen von Naturschutzflächen unter die Arme gegriffen haben. Auf diese Art wurden zwei Dinge gleichzeitig erreicht: Ein Beitrag zum Naturschutz und ein Beitrag zur seelischen Gesundheit von Menschen. Viele der Asylbewerber sind traumatisiert und suchen nach Halt und Sinn, nachdem sie gewaltsam ihrer Heimat und vielleicht ihrer Lieben beraubt wurden. Eine sinnvolle Tätigkeit in der Natur kann hierbei helfen. Umso positiver ist es auch zu sehen, dass in Deutschland weitere 10.000 BFD-Stellen geschaffen wurden. Auf diese können sich nicht nur deutsche Staatsbürger bewerben, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren möchten. Auch ist eine Bewerbung von Flüchtlingen möglich, die auf diese Art integriert werden und eine sinnvolle Tätigkeit ausüben können.
Zukunftsperspektiven
Den Menschen Perspektiven geben, Hoffnung schenken und Bildung ermöglichen – dies ist auch Bestandteil der Arbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 90% aller Flüchtlinge werdenheutzutage von Entwicklungsländern aufgenommen. Diese brauchen Unterstützung, um stabil bleiben und die Herausforderungen meistern zu können. Oft dauert die Flucht von Menschen jahrelang, bis sie endlich in einem sicheren Flüchtlingslager angekommen sind. Nachdem sie medizinisch versorgt wurden, ein Dach über dem Kopf haben und genug zu essen, ist es auch hier wichtig, ihnen eine Perspektive zu bieten. Ausbildungsprojekte schaffen, handwerkliches oder landwirtschaftliches Wissen vermitteln, Computerkurse anbieten: Bildung ist auf längere Sicht gesehen die beste Möglichkeit, der Armut zu entkommen und ein neues Leben beginnen zu können. Helfen um sich selbst zu helfen ist das beste Mittel, um Hoffnung und Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Viele Flüchtlinge wollen zudem wieder in ihre Heimat zurückkehren, sobald sie sich stabilisiert hat, wollen beim Aufbau helfen und neues schaffen. Dies ist am besten möglich, wenn sie über Fachwissen verfügen, mit denen sie an der Zukunft ihres Landes ganz konkret mitarbeiten können.
Genau hier setzt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung seinen Schwerpunkt: Fluchtursachen bekämpfen, Aufnahmeländer unterstützen und Flüchtlingen eine Perspektive bieten.
Dies ist die nachhaltigste Art, Flüchtlingstragödien wirksam zu begegnen. Ein Abschotten, ein Grenzen ziehen und das Verschließen der Augen und Herzen wird zu keiner Lösung führen – sondern nur zu neuen, noch größeren Problemen.
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