Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Nahrung, Wasser und Bildung für alle. Wer will das nicht? Wenn man fragt, ob es nicht ungerecht sei, dass es noch immer Hunger in der Welt gibt und dass noch immer Ressourcen verschwendet werden, dann wird man allgemein große Zustimmung finden. Wenn es dann um konkrete Taten und Maßnahmen geht, sieht die Sache leider schon wieder anders aus.
Rückblick: Im September 2000 formulierten die Vereinten Nationen 21 Ziele, um Armut und Ungerechtigkeit in der Welt bis 2015 zu bekämpfen. Nun sind 23 Jahre vergangen, zwei Jahren bleiben noch Zeit und es zeichnet sich schon heute ab: Von den 21 Zielen werden in zwei Jahren voraussichtlich nur drei Ziele erreicht worden sein. Zu diesen drei Zielen gehören: Die Reduzierung der extremen globalen Armut um 50 Prozent glückt vor allem aufgrund des wirtschaftlichen Booms in Asien. Die Menschen in Afrika südlich der Sahara haben von dieser Entwicklung indes noch wenig. Die Bevölkerung dort wächst weiterhin rapide, die Armut und das Elend sind dort nach wie vor frappierend.
Auch das Ziel, den Zugang zu sauberem Wasser für viele Menschen zu erleichtern wurde erreicht. Die Zahl der Menschen, die schmutziges Wasser trinken muss, sollte um die Hälfte reduziert werden. Das scheint zu glücken, auch wenn nach wie vor rund eine Milliarde Menschen täglich schmutziges Wasser trinken muss. Auch die Lebensbedingungen von Slum-Bewohnern scheint sich weltweit zu verbessern, auch wenn die Zahl an Slumbewohnern weiterhin ansteigt.
Alle anderen gesteckten Ziele werden bis 2015 nicht erreicht werden. Ein schwaches Bild, was die großen Ziele dann doch stark verwässert. Natürlich gibt es Fortschritte im weltweiten Bildungssektor – doch die sind nur gering. Und ist es als Erfolg zu werten, dass seit der Definition der Ziele weltweit 17 Prozent weniger Menschen an Hunger sterben als noch vor 13 Jahren. Wohl kaum. Selbst das gesteckte Ziel, die Zahl der Hungertoten weltweit zu halbieren heißt ja nach wie vor: Es sterben Menschen, weil sie zu wenig zu essen haben. Noch immer hungert rund ein Siebtel der Weltbevölkerung. In Afrika stirbt bis heute jedes neunte Kind an Mangelversorgung ehe es fünf Jahre alt wird und es sterben weltweit noch immer zu viele Frauen bei der Geburt ihrer Kinder.
Und manche Dinge rollen einfach weiter wie riesige Maschinen, die sich nicht stoppen lassen: Die Zahl der HIV-Infizierten steigt weltweit und die CO2-Emissionen sind heute – nach nur 23 Jahren – um 46 Prozent höher als 1990. 2015 sollen neue Ziele definiert werden. Man darf gespannt sein, was davon dann glücken wird.
Manchmal sollten wir alle einfach im Kleinen anfangen!!!!!
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