Vor kurzem ging die NASA mit einer Sensation an die Öffentlichkeit: Auf dem Mars existiert flüssiges Wasser. Und Wasser ist eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Leben, wie wir es kennen. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auf unserem Nachbarplaneten einmal Leben existiert hat oder noch immer existiert. Schon länger bekannt ist auch, dass es auf dem Roten Planeten einmal Flüsse und Ozeane gab. Zu dieser Zeit herrschten noch gemäßigte Temperaturen, bis ein massiver Klimawandel dazu führte, dass die Umweltbedingungen sich drastisch veränderten, lebensfeindlich wurden.
Vom Juwel in der Brandung
Viele Astronauten, die zum ersten Mal die Erde aus dem Orbit sehen, schwärmen von der Schönheit jenes Juwels, das inmitten lebensfeindlichen Vakuums existiert und unsere Insel in der Brandung von Kälte und Dunkelheit darstellt. Bestimmt gibt es dort draußen noch weitere bewohnbare und bewohnte Welten, auf denen es von Leben vielleicht nur so wimmelt. Diese sind aber unerreichbar fern für den Menschen.
Wenn man sich nun anschaut, mit welcher Geschwindigkeit wir unsere Insel zerstören, wie viel Leben wir vernichten, könnte man glatt meinen, es befände sich noch eine zweite Erde direkt hinter dem Mond…
Es ist die Produktion von Treibhausgasen, die im Zusammenspiel mit der Abholzung und Brandrodung von Ur- und Regenwäldern, sowie der Trockenlegung von Moor- und Sumpfland, zu einer gefährlichen Erderwärmung führt. Je höher die globale Durchschnittstemperatur steigt, desto größer ist auch das Risiko, dass Kippeffekte die Spirale der Erwärmung immer schneller vorantreiben:Schmelzen Festlandgletscher und Eismassen auf dem Meer, wird die zuvor vom Eis reflektierte Sonneneinstrahlung in der Atmosphäre gehalten, werden Steine und Wasser erwärmt. Tauen Permafrostböden auf, werden Fäulnisprozesse aktiv und das hochwirksame Treibhausgas Methan freigesetzt.
Aus dem Gleichgewicht
Die Folgen für die Weltgemeinschaft sind katastrophal. Der Meeresspiegel wird durch die bereits begonnene Erwärmung um mindestens einen Meter ansteigen. Das klingt nicht viel, doch bereits ein solcher Anstieg würde viele Küstengebiete unter Wasser setzen und unbewohnbar machen. Dies gilt für arme Staaten wie Bangladesch, ebenso aber auch für Industriestaaten wie Deutschland. Umsiedlungen werden notwendig. Die heutige Flüchtlingskrise in Europa wird im Vergleich zu dem, was der Klimawandel verursachen wird, nur ein „Sturm im Wasserglas“ sein. Nicht nur der Anstieg des Meeresspiegels wird katastrophale Folgen haben. Bereits jetzt ist zu beobachten, dass Dürreperioden Regionen der Welt heimsuchen und den Menschen Hunger, Durst und Not bescheren. Ob im Entwicklungsland Sudan oder im Industrieland USA (Kalifornien) – der Klimawandel macht hier keinen Unterschied. Daneben wird das Wetter unberechenbarer und extremer. Gewaltige Wirbelstürme können sich entwickeln, da sich das Meerwasser im Sommer immer stärker aufheizt. Und warmes Meerwasser ist es, in Kombination mit kalten Luftmassen in großer Höhe, das solche Wirbelstürme entstehen lässt. Zugleich kann wärmere Luft allgemein mehr Wasser aufnehmen. Dadurch nehmen Starkregenereignisse zu, Flutkatastrophen und „ins Wasser gefallene“ Ernten werden die Folge sein. Der Klimawandel sorgt für die Ausbreitung von Schädlingen, was die Landwirtschaft betrifft. Zugleich werden sich Krankheitsüberträger ausbreiten und Malaria oder andere tropische Krankheiten nach Mitteleuropa bringen.Die Erwärmung der Meere, in Kombination mit dem vermehrten Eintrag von Süßwasser aus schmelzenden Gletschern, birgt das Risiko, dass sich die Meeresströme abschwächen oder ganz versiegen. Die Folgen hiervon wären ein ökologisches Desaster. So sorgt beispielsweise der Golfstrom nicht nur dafür, dass das Klima in Mitteleuropa milder ist, weil durch ihn Wasser aus tropischen Breiten in den Norden transportiert wird. Er ist zudemein Produzent von Leben. Durch seine Wirkung entstehen Unmengen Plankton und andere Lebewesen, von denen wiederum ganze Fischbestände und Ökosysteme abhängen. Von diesen sind wiederum Millionen Menschen abhängig. Es ist nicht auszudenken, was geschieht, wenn beispielsweise der Golfstrom versiegt oder das System auch nur aus dem Gleichgewicht gerät.
Nicht zuletzt fungieren die Meere auch als natürlicher Kohlenstoffspeicher. Durch den vermehrten Eintrag von CO² werden sie sauer. Dies sorgt, in Kombination mit wärmeren Temperaturen für die so genannte Korallenbleiche, der schon ganze Bänke zum Opfer gefallen sind. Korallenbänke strotzen nur so von Artenvielfalt. Sterben die Korallenbänke ab, stirbt ein wichtiger Teil desJuwels Erde.
Der Klimawandel führt in seiner ganzen Bandbreite zu einem gewaltigen Artensterben, das bereits eingesetzt hat. Die Vielfalt des Lebens macht das Juwel Erde, das inmitten lebensfeindlichen Vakuums existiert und unsere Insel in der Brandung von Kälte und Dunkelheit darstellt, doch erst zu unserer Heimat. Wir sind Teil dieser Vielfalt und aus ihr entstanden.
„Grün“ ist die Hoffnung
Die Menschheit ist gut beraten, sich für den Schutz der Erde und für konsequenten Klimaschutz einzusetzen. Die Folgen eines „Weiter so“ wären unbeherrschbar und würden die Existenz der gesamten Menschheit in Frage stellen.
Zuversichtlich macht, dass Bewegung erkennbar ist. Immer mehr Würden- und Entscheidungsträger plädieren für mehr Nachhaltigkeit im Handeln und den Schutz des Klimas. So sprach Papst Franziskus, nachdem er bereits die „Enzyklika Laudato Si – Von der Sorge um das gemeinsame Haus“ veröffentlichte, vor der UN-Vollversammlung zum Thema und forderte zum Handeln auf. US-Präsident Obama betonte vor kurzem, dass es keinen „Plan B“ gäbe, da wir nur einen Planeten hätten. Und auch die Bundesregierung steht für einen Wandel und mehr Nachhaltigkeit.
Fakt ist, dass Deutschland die Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 um mindestens 40% verringernwill. Zugleich soll der Ausstieg aus der Atomenergie im Jahr 2022 erfolgen. Es wird eine Kraftanstrengung notwendig sein, doch die Mühe wird sich lohnen.
Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung findet klare und treffende Worte, die Mut machen:
„Wir wollen Nachhaltigkeits-Weltmeister sein.“
Bildquelle: pixabay ChadoNihi
LEBEN AUF DER ERDE
Was ist Leben, worin besteht der Sinn,
auf welches Ziel steuert die Menschheit hin?
Mutter Erde prächtig gedeihen lässt
das Wunder des Lebens. Halten wir’s fest,
schützen es, wie den ganzen Planeten.
Jetzt heißt es handeln und nicht nur reden.
FÜR DEN BLAUEN PLANETEN
Der Mensch, dieses kluge Wesen
kann im Gesicht der Erde lesen.
Er sieht die drohende Gefahr,
spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
Homo sapiens muss aufwachen,
seine Hausaufgaben machen.
Zu viele Buchen und Eichen
mussten schon der Kohle weichen.
Retten wir den herrlichen Wald,
bewahren die Artenvielfalt.
Kämpfen wir für Mutter Erde,
dass sie nicht zur Wüste werde.
Die Jagd nach ewigem Wachstum
bringt letztlich den Planeten um.
Das oberste Gebot der Zeit
muss heißen Nachhaltigkeit.
Statt nur nach Profit zu streben,
im Einklang mit der Natur leben.
DAS LEBEN
Aus toter Materie ging es hervor,
strebte hin zu höchster Komplexität.
Die Evolution wirkt als ein Motor,
der einfach niemals ins Stocken gerät.
Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
bevor der Mensch betritt die Szenerie.
Auch dessen Ende ist vorherzuseh’n,
das ist die kosmische Dramaturgie.
Wir sollten auf Erden nutzen die Zeit,
zum Siege verhelfen der Menschlichkeit.
Demokratie und Wohlstand bedeuten viel,
Frieden und Freiheit für alle ist das Ziel.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen