Das Jahr 2014 ist nun schon wieder einige Wochen alt. Der Begriff der „Groko“ ist in den Medien zum Synonym der Großen Koalition geworden. Ein wenig erinnert mich dieser immer an das „Kroko“ von „Krokodil“. Und was ist das Krokodil? – Ein Reptil, das wiederum an die Saurier erinnert. Dinosaurier sind bekannt als Wesen der Urzeit und genauso vergangenheitslastig scheint die Koalition zu sein. Ihre bisherige Arbeit lässt nicht wirklich hoffen, dass sie einen Prozess einleiten möchte, der Deutschland ökologisch und ökonomisch erneuert. Vielmehr setzt man beispielsweise auf die Kohlekraft als Energieträger der Zukunft. Der weltweite Trend, dass sich Unmengen an CO²-Zertifikaten auf dem Markt tummeln und dadurch ihr Preis relativ niedrig ist, sorgt auch nicht dafür, dass Abgas-Verursacher ihren Ausstoß senken. Und auch hierüber hat die Groko bisher fast kein Wort verloren. Man kümmert sich vielmehr um wichtigere Dinge, wie die eigene finanzielle Zukunft.
Da gehen ehemalige Leiter des Kanzleramts lieber zur Bahn, um sich dort eine goldene Nase zu verdienen, während bei der Bahn zugleich gespart wird, wo es nur geht.Hier mangelt es massiv an Personal und daher konnte u.a. im letzten Jahr in Mainz der Hauptbahnhof über Wochen nur noch sehr eingeschränkt angefahren werden. Zugleich erhöht die Bahn kontinuierlich die Preise, weil ja der Strom teurer wurde. Diese böse Ökostrom-Umlage… Die ist aber auch an so vielem Schuld. Dumm nur, dass die Bahn diese Umlage gar nicht zahlt, weil sie wie so viele andere energieintensive Unternehmen schlicht davon befreit wurde! Die Bahn gibt sich als umweltfreundliche Alternative. Doch hat sich jemand mal gefragt, wie der Energiemix ausschaut, mit der die Bahn ihr Schienennetz betreibt? Kohlekraftwerke produzieren den Strom ebenso wie Atomkraftwerke, welche die Bahn als „umweltfreundliches Verkehrsmittel“ antreibt…
Man kümmert sich in der Regierung auch lieber darum, Stammtischparolen gegen in Deutschland arbeitende (oder besser angeblich nicht arbeitende) Rumänen und Bulgaren zu äußern und somit Vorurteile zu schüren. Es lebe die Europäische Einigung! Und das in dem Jahr, in welchem mal wieder Europawahlen stattfinden. Ob die Wahlbeteiligung höher als 60 % sein wird? Das bleibt abzuwarten…
Man diskutiert über die Gleichwertigkeit von Partnerschaften zwischen Mann und Frau sowie zwischen Mann und Mann… Eine Tatsache, die längst in unserer Gesellschaft angekommen ist, die nun jedoch einige Politiker mal wieder aufgreifen, um offenbar von der eigenen politischen Unzulänglichkeit abzulenken.
Wir werden berieselt von Dingen, die die Welt nicht braucht. Damit beschäftigen sich unsere Volksvertreter. Kurz gesagt: Wir sind „gut aufgehoben“ und sollten sinnvollerweise eine Steuer auf heiße Luft fordern, welche von gut bezahlten Menschen von sich gegeben wird. So wäre endlich für Steuergerechtigkeit gesorgt und auch Spitzenpolitiker müssten ihren gerechten Obolus für unseren Staat leisten. Auch wenn hier sicher eine Welle von Privatinsolvenzen im Bereich der Berliner Spitzenpolitiker die Folge wäre…
Apropos heiße Luft… Wie schaut es eigentlich mit den guten Vorsätzen von uns aus? Geht es Ihnen auch so, dass diese schon teilweise in Vergessenheit geraten sind? Mehr Sport, mehr Entspannung, weniger Kaffee und Süßkram, mehr Obst und Grünen Tee… Hinter diesen guten Vorsätzen kann ich bei mir nur sehr bedingt einen Haken setzen. Für den Sport fehlte mir weitgehend die Zeit, für die Entspannung demnach ebenso. Der Kaffee verhindert, dass ich morgens im Büro mit dem Kopf auf die Tischplatte knalle und der Süßkram ist wiederum Nervennahrung. Mehr Obst esse ich jedoch tatsächlich, doch habe ich in diesem Jahr noch keine einzige Tasse Grünen Tee getrunken.
Ich habe mir aber auch vorgenommen, in diesem Jahr allgemein nachhaltiger zu leben. Es gibt so viele Möglichkeiten. Wer den Kuchen beispielsweise selbst backt, der weiß, was in ihm steckt und dass er nicht in Plastik verpackt wurde… Doch die Motivation, regelmäßig selbst zu backen, scheint mir zu fehlen. Genauso, wie die Motivation, regelmäßig selbst Käse herzustellen. Da fehlt die Zeit bei einem Acht-Stunden-Job und so lässt man den Vorsatz fallen. Und wenn man ihn in seiner Gänze nicht umsetzen kann, also nicht regelmäßig selbst backen, nicht kontinuierlich Sport treiben und nicht täglich Obst essen und Grünen Tee trinken, lässt man den Vorsatz gerne komplett fallen. Enttäuschung macht sich breit und diese sorgt für Demotivation.
Doch warum ist das so? Wir könnten doch auch – wenn schon nicht regelmäßig, dann sporadisch – etwas für uns selbst tun. Dann macht man eben nur mehr Sport, und nicht unbedingt regelmäßig. Man backt nicht wöchentlich den Kuchen oder das Brot, sondern nur, wenn es einem gerade passt. Wir versuchen so nachhaltig wie möglich zu leben. Und wenn es eben einmal nicht möglich ist, verzagen wir nicht, sondern nehmen uns vor, dafür an anderer Stelle wieder ein Stück weit mehr Nachhaltigkeit in unser Leben zu bringen.
Druck erfahren wir schließlich heutzutage zur Genüge. Wieso lassen wir nicht einfach die Verbissenheit weg, auch die Verzagtheit, und gehen vielmehr mit Begeisterung und Enthusiasmus an die Sache heran?
Dadurch steigt die Motivation und wir folgen wahrscheinlich öfters den guten Vorsätzen, als wenn wir hinter ihnen verbissen her jagen und dann enttäuscht werden, wenn wir sie nicht sofortzur Gänze erfüllen können.
Ein wenig hat das alles etwas von einem Samenkorn, das man in die Erde steckt, damit daraus irgendwann mal eine Pflanze erwächst, die blüht, Früchte trägt, welche dann reifen und schließlich herrlich duften und schmecken. Doch die Pflanze trägt auch nicht sofort die Früchte, sondern es braucht Zeit und Geduld, bis das kleine Samenkorn gekeimt, der Keim erwachsen ist und schließlich Blüten und Früchte tragend im Garten steht.
Es liegt in der Natur der Dinge… Jeder noch so kleine Same kann keimen, wachsen und erblühen, lässt man ihm nur die richtigen Wachstumsbedingungen zuteilwerden. Und hierzu zählt auch die Geduld. Wer den Same nicht mehr gießt, weil er vergessen hat, ihn zwei Tage lang zu gießen, der macht ihm definitiv den Garaus.
Manches Mal verirren sich auch Samen des Übels in die Erde, in letzter Zeit zunehmend in die Erde unserer Demokratie. Lobbyismus, die Verfolgung eigener Interessen und schlichte Inkompetenz erwachsen an entscheidenden Stellen. Diese gilt es bei der nächsten Wahl auszureißen und zugleich die Früchte, die man ernten möchte, auch selbst zu säen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen „Grünen Daumen“ für die Aussaat unserer guten Vorsätze.