Ich liebe außergewöhnliche Ideen, die so einleuchtend sind, wenn man zum ersten Mal von Ihnen hört. Allein wäre man aber dann doch nicht auf die Idee gekommen. Zum Beispiel diese hier: Ein Goldschmied schmiedet Trauringe aus Gold, das unter ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten gewonnen wird.
Die Grundidee: Der Hamburger Goldschmied, der hinter dieser Idee steckt, verarbeitet nur “ grünes Gold ”. Das ist Gold, das aus Minen stammt, in denen faire Löhne gezahlt werden und in denen keine Kinder arbeiten. Solche Minen gibt es zum Beispiel in Südafrika.
Außerdem wird das Gold im Schwerkraft-Verfahren in Waschschüsseln und in Waschrinnen ausgewaschen – ein wenig so, wie man es aus alten Western kennt, in denen die Goldsucher mit ihren Schüsseln an Flüssen nach Gold suchen.
Das Schöne beim Auswaschen von Gold: es kommen weder Cyanid noch Quecksilber zum Einsatz. Es gibt kaum CO2-Emissionen und der Wasserverbrauch hält sich ebenfalls in Grenzen. Zudem wird auch Gold verarbeitet, das aus Deutschland stammt: Es nennt sich Edergold und wird als Beiprodukt in Kieswerken gewonnen. Das Alles hat natürlich seinen Preis, wobei es mich überrascht hat, dass sich die Mehrkosten doch in Grenzen halten: Ehepaare müssen für Trauringe aus ökologisch nachhaltigem Gold mit einem Aufpreis von 15 Prozent bezahlen.
Und dann haben alle was davon: Das Ehepaar weiß, dass es etwas ganz Besonderes hat, der Goldschmied positioniert sich als Experte auf einem ganz bestimmten Gebiet und grenzt sich damit vom Wettbewerb ab, die Minenarbeiter werden fair bezahlt und die Umwelt wird geschont, wovon letztlich wir alle etwas haben. Ich liebe solche Ideen, die so einfach sind.
https://www.oekofaire-trauringe.de/ecofair/ecofair-trade-gol
Bei Schmuck und vor allem bei Trauringe und Eheringe ist die Ausbeutung aktuell ja schon grösser als bei beispielsweise Kleidung. Ich finds super dass es „grüne“ Verlobungsringe gibt, die Frage ist nur, ob es bei den dazu gehörigen Diamanten auch so ökologisch zu geht.