Greenhouse Gas Protocol: Hilfestellung zum etablieren grüner Lieferketten in Unternehmen
Unternehmen, die den Ausstoß an Treibhausgasen minimieren wollen, werden auf den Seiten des Greenhouse Gas Protocols fündig.
Das Greenhouse Gas Protocol zeigt auf, in welchen Maßen Unternehmen beginnen können, den CO2-Ausstoß zu minimieren. Dabei ist die Hilfestellung zunächst einmal konzeptionell ausgerichtet. Das heißt: Unternehmen erhalten Anregungen, wie weit sie bei der Definition von “CO2-Ausstoß reduzieren” überhaupt denken können.
Hierzu hat das Greenhouse Gas Protocol drei “Scopes” definiert. Scope 1 bezieht all jene Emissionen ein, die ein Unternehmen direkt selbst produziert. Scope 2 geht schon einen Schritt weiter und berücksichtigt alle Emissionen, die durch Zulieferer produziert werden. Scope 3 ist letztlich die umfassenste Definition. Hierbei werden alle Emissionen entlang der kompletten Wertschöpfungskette eines Unternehmens berücksichtigt, das heißt auch jene Emissionen, die durch Zulieferer indirekt – also zum Beispiel durch deren Zulieferer – produziert werden. Ab Scope 2 nimmt ein Unternehmen also auch seine Lieferanten mit in die Pflicht, sich nachhaltig zu verhalten.
Die einzelnen Scopes helfen Unternehmen vor allem dabei, die eigenen Klimaschutzziele zu definieren. Nimmt sich ein Unternehmen vor, “etwas für die Umwelt zu tun”, dann bleibt die Definition schwammig. In aller Regel wird dann auch die spätere Umsetzung schwammig, da klare Vorgaben für die Umsetzung fehlen. Beruft sich ein Unternehmen darauf, CO2-Emissionen auf dem Level von Scope 2 zu reduzieren, dann wird sofort greifbar, welche Schritte alle gegangen werden müssen.
Ein schönes Beispiel hierfür ist der Handelsriese WalMart in den USA – ein Unternehmen, das zunächst einmal nicht zwingend im Verdacht steht, besonders nachhaltig zu agieren. Bei WalMart hat man sich schon vor einigen Jahren dazu entschieden, CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Lieferanten wurden verpflichtet, ihre CO2-Bilanzen offen zu legen. WalMart ist als Unternehmen natürlich auch groß genug, um das von seinen Lieferanten fordern und ihnen gegenüber durchsetzen zu können. WalMart zählt auf diesem Feld der lückenlosen grünen Lieferketten tatsächlich zu den Pionieren. Andere Unternehmen haben mittlerweile nachgezogen, so dass sich die grüne Lieferkette in den USA immer mehr zu einem Standard wird, der anerkannt und akzeptiert wird. In den letzten acht Jahren konnte WalMart die CO2-Emissionen damit schon deutlich reduzieren. Bis 2015 sollen insgesamt 20 Millionen Tonnen CO2 in der Lieferkette eingespart werden. Das gelingt nur, wenn man auch seine Partner mit in die Pflicht nimmt. Und dabei helfen wiederum die Defintionen und die Rechenbeispiele, die durch das Greenhouse Gas Protocol bereit gestellt werden.
Mehr dazu: https://www.ghgprotocol.org/
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