Der Nachhaltigkeits-Trend: Fairer Handel bei Schnittblumen

FFP Label für SchnittblumenIn keinem anderen europäischen Land wird so viel Geld in Blumen investiert wie in Deutschland. Mit dem zunehmenden Umweltbewusstsein werden nachhaltige und faire Produkte immer beliebter. Darauf reagieren auch immer mehr Züchter und Blumenhändler, indem sie nach fairen Produktionsstandards arbeiten, wie sie etwa das Label FFP vorgibt.

Fragwürdiger Anbau von Schnittblumen

FFP-Label für SchnittblumenEtwa drei Milliarden Euro gehen jährlich für Schnittblumen über den Ladentisch. Produziert wird die beliebte Blütenpracht allerdings kaum in Deutschland, sondern im Ausland, vor allem in afrikanischen Ländern. Afrika ist der weltweite größte Exporteur an Schnittblumen. Doch der Kontinent selbst hat wenig davon: Das ARD-Magazin Panorama berichtete bereits 2011 über die menschenunwürdigen und umweltschädlichen Bedingungen auf Rosenfarmen in Kenia. Die Arbeiter bekommen nur einen geringen Lohn und sind den gefährlichen Pflanzenschutzmitteln während der Arbeit schutzlos ausgeliefert. Für den Blumenanbau werden zudem Unmengen an wertvollem Trinkwasser verbraucht. Verbraucher hingegen können aufgrund fehlender Kennzeichnung nicht nachvollziehen, woher ihre Schnittblumen stammen.

FFP Label: Das faire Gütesiegel für nachhaltigen Blumenhandel

Die Stiftung „Fair Flowers Fair Plants“ (FFP) – ein internationaler Zusammenschluss des Floristengewerbes – möchte diese Bedingungen ändern, unterstützt wird sie dabei von zahlreichen Organisationen aus dem Bereich Umwelt und Menschenrecht. In einer weltweiten Zusammenarbeit mit Züchtern, Großhändlern und Floristen sollen vermehrt Schnittblumen und auch Topfpflanzen nach sozial fairen und umweltbewussten Standards produziert und vertrieben werden. Händler wie Blume2000 können durch ihre Beteiligung am fairen Handel nicht nur ihre Mitstreiter maßgeblich in eine nachhaltigere Richtung beeinflussen, sondern auch eine größere Nachfrage nach Blumen mit dem FFP Label generieren. Produzenten, Händler und Verbraucher kommen sich auf diese Weise entgegen und wichtige Ressourcen werden geschont.

Andere Fairness-Siegel

Genau wie bei den Bio-Siegeln wird es in Zukunft auch viele verschiedene Fairness-Label im Zierpflanzensektor geben. Dabei ist es wichtig, sich über die jeweiligen Label und was dahinter steht genau zu informieren. Schon jetzt gibt es auf Schnittblumen und Topfpflanzen neben dem FFP-Siegel auch noch das FLP-Label (Flower Label Program) und das bekannte Fairtrade-Label. Beim Fairtrade wird allerdings nur auf faire Arbeitsbedingungen und Löhne in den Produktionsländern, vorrangig ärmeren Entwicklungsländern, geachtet. Umweltfreundlicher Anbau oder nachhaltiger Transport werden dabei völlig außer Acht gelassen. Eine Liste von Labels mit allgemeinen nachhaltigen Standards findet sich bei der offiziellen Seite Kompass Nachhaltigkeit.

Bilder:
(1) © istock.com/Alija
Bildunterschrift 1: Durch Fairness-Siegel werden die Verbraucher über die faire Blumenproduktion informiert.
(2) © istock.com/Brendan Hunter
Bildunterschrift 2: Tulpenfelder wie dieses verbrauchen viele Ressourcen. Deshalb ist nachhaltige Produktion wichtig.

Christiane Loch
Author: Christiane Loch


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