Es ist noch nicht allzu lange her, da war “Elektromobilität” in aller Munde. Viele Vertreter auch aus der Großindustrie wollten sich auf den Weg machen, damit Autos in Zukunft nicht mehr mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden sondern durch Strom. Die gedankliche Dynamik ist in den vergangenen Monaten und Jahren allerdings schon wieder ein wenig verpufft. Die Euphorie scheint zunächst einmal vorbei zu sein. Nichts destro trotz, suchst Du gebrauchte Elektoautos auf den einschlägigen Plattformen, dann findest Du nicht viele Junge. Für mich ein klares Zeichen, dass derjenige, der eins hat, zufrieden ist und es nicht gleich wieder los haben will …
BMW steckt derzeit zwar einiges Geld in die Entwicklung und Vermarktung seines ersten echten Elektroautos. Dem Unternehmen Tesla wird im Bereich der Elektroautos Großes zugetraut und selbst der Name Google taucht derzeit eher auf, wenn es um die Entwicklung und Etablierung von Elektroautos geht als die anderen Großen der Automobil- und Energiebranche.
Nun ist mit Volvo ein altbekannter Automobilhersteller auf den Plan getreten, der eine neue interessante Technologie beim Elektroauto vorstellt. Derzeit handelt es sich nur um eine Studie, doch die klingt zunächst einmal nicht allzu dumm. Wie wäre es, wenn man ein Auto innerhalb von 2,5 Stunden mit Strom aufladen könnte?
Das gelingt derzeit tatsächlich mit dem Volvo C30 Elektromobil und zwar via Induktion. Man fährt mit dem Auto quasi auf eine Induktionsplatte und so werden die Batterien wieder aufgeladen. Alles ohne Stecker und ohne Kabel, was die Mobilität des Aufladens noch einmal einen entscheidenden Schritt weiter voran bringen könnte. In New York wurde bereits ein Versuchsballon mit einer entsprechenden Ladestation gestartet.
Natürlich ist die gesamte Technologie noch nicht so weit, dass sie die bestehende Technologie und Infrastruktur ersetzen kann. Aber solange in diesen Bereichen weiter geforscht und entwickelt wird, wird es auch gelingen, alltagstaugliche Elektroautos mit entsprechenden Energiequellen zu entwickeln.
Wichtig wird es für die Zukunft sein, dass für den Einsatz im Elektroauto ausschließlich grüner Strom produziert wird und dass es gelingt, dezentrale Energiespeicher einzusetzen. Auch dafür gibt es schon spannende Konzepte: Wenn alle Autos auf unseren Straßen einen Elektromotor hätten, dann wäre bereits für ausreichend dezentrale Energiespeicherplätze gesorgt: Jedes Auto steht mehr als 80 Prozent der Zeit herum. Es reicht aus, wenn der Akku zum Zeitpunkt des Losfahrens aufgeladen ist. Wenn nun ein Auto die Nacht über vor der Haustür steht und am Morgen um acht Uhr vollgeladen sein soll, dann reicht es mit der neuen Volvo-Technologie aus, wenn der Ladeprozess um 5.30 Uhr morgens beginnt. Von 20.00 Uhr am Vorabend bis 5.30 Uhr am nächsten Morgen würde der Akku des Autos als dezentraler Stromspeicher zur Verfügung stehen.
Technisch würde es funktionieren. Es müsste nur noch organisiert werden. Und da kann es tatsächlich sein, dass IT-Unternehmen wie zum Beispiel Google am ehesten in der Lage sind, abseits des Bestehenden zu denken, um hierfür tragfähige Lösungen zu entwickeln, die nicht nur funktionieren sondern auch gewollt werden.
Schreibe einen Kommentar