Alle Jahre wieder: Man fährt zum Bauernhof in der Peripherie der Großstadt und wählt einen Weihnachtsbaum für das heimische Wohnzimmer aus. Auch in diesen Wochen ist es wieder soweit. Das Problem: Der Bauer bezieht die Bäume zum Beispiel von Plantagen, wie es sie hierzulande zum Beispiel im Sauerland gibt. Dort werden die Bäume gezüchtet, gespritzt, geschlagen und mit dem LKW quer durch die Republik zu den Bauernhöfen gefahren. Die meisten Weihnachtsbäume, die in Deutschland verkauft werden, stammen sogar aus Polen, Ungarn, Tschechien und Österreich.Der Baum sieht prima aus, ökologisch ist es aber noch lange nicht, sich einen Baum vom Bauern ins Wohnzimmer zu stellen. Es gibt allerdings auch Höfe, Baumschulen und Marktstände, die Weihnachtsbäume verkaufen, die unter ökologischen Aspekten unbedenklicher sind. So veröffentlicht Robin Wood zum Beispiel eine Liste mit Bezugsquellen für Weihnachtsbäume aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen. Für mehr Ideen zum Schmücken von Ihrem Weihnachtsbaum, schauen Sie hier vorbei. Diese wunderbaren Ideen werden alle in Deutschland hergestellt.
Es gibt auch Siegel für Bäume, die nachhaltig gezogen wurden. Diese Bäume stammen dann aus anerkannt ökologischer Waldnutzung. Um das Siegel von Naturland zu bekommen, wird zum Beispiel darauf geachtet, dass auf Kahlschlag, Pestizide, Düngungen und Entwässerungsmaßnahmen verzichtet wird. Die meisen Bäume, die das Siegel von Naturland erhalten stammen aus Weihnachtsbaumkulturen innerhalb eines Waldes. Das ist zum Beispiel auf Flächen der Fall, die unterhalb von Stromleitungstrassen liegen. Auch wenn Waldflächen neu aufgeforstet werden, entstehen oft erst einmal Flächen, auf denen Weihnachtsbäume angebaut und später verkauft werden. Eine nachhaltige Nutzung des Waldes geschieht so erst allmählich und mitunter (zu) langsam.
Wer übrigens einen Weihnachtsbaum mit Wurzeln im Topf kauft, handelt auch nicht besonders nachhaltig. Denn der Baum überlebt das Fest oft nicht, da die Wurzeln zu kurz abgeschnitten wurden, da er draußen erfriert, nachdem er in der warmen Weihnachtsstube begonnen hat, sich auf den Frühling vorzubereiten, da er in einer Wohnung schlicht und ergreifend vertrocknet.
Also: Augen auf beim Weihnachtsbaumkauf. Und den Bauer um die Ecke einfach mal fragen woher seine Bäume stammen. Stammen sie doch aus einem kontrollierten Anbau in der Nähe, kann man dann doch zugreifen.
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