Äpfel aus dem Bioladen, Fleisch vom Bio-Bauern und Wein aus ökologischem Anbau: In vielen Haushalten ist Bio heutzutage fest integriert. Wer sein Leben nachhaltig führen möchte und dabei auf so viel “Bio” wie möglich setzen möchte, sollte sich auch über eine Bio-Geldanlage Gedanken machen.
Derzeit ist dieses Thema wieder hochaktuell, weil der Windkraftanlagen-Projektierer Prokon in Zahlungsschwierigkeiten gerät. In Werbebroschüren hat er in den vergangenen Jahren hohe Renditen versprochen, die er aber nicht erwirtschaften kann. Es droht die Insolvenz.
Nichtsdestotrotz: Es gibt sie, die Geldanlage, mit der man Geld nachhaltig anlegen kann; nachhaltig orientierte Unternehmen und Fonds fördern kann. Man muss sich dabei nur im Klaren sein: Wer eine sichere Geldanlage wünscht, der sollte nicht unbedingt auf die höchste Rendite aussein. Die ist meistens mit einem Risiko behaftet – siehe Prokon.
Heutzutage wandern bereits rund 20 Prozent des angelegten Geldes in nachhaltige Investments. Weltweit sollen es schon deutlich mehr als zehn Billionen US-Dollar sein, die in grüne Geldanlagen investiert werden – in Deutschland sind es knapp 75 Milliarden Euro.
Um auf diese Zahlen zu kommen, wurden allerdings nicht nur Investitionssummen in Aktien und in Fonds zusammen gerechnet sondern auch die Spareinlagen bei Banken, die sich besonderen nachhaltigen Kriterien verschrieben haben. Das meiste grün angelegte Geld stammt allerdings von institutionellen Investoren. Bei privaten Investoren ist durchaus noch Luft nach oben. An der Rendite kann das übrigens nicht liegen. Da in der derzeitigen Niedrigzinsphase die Zinsen für Sparguthaben im Keller sind, schneiden diese in keinem Fall besser ab als nachhaltig orientierte Geldanlagen. Ein Ausblick auf eine satte Rendite bieten die seriösen Anbieter von grünen Geldanlagen indes auch nicht.
Das meiste grüne Geld wandert derzeit in Investmentfonds. Und für die Auswahl des richtigen Investmentfonds gelten die gleichen Kriterien wie bei der Auswahl eines Fonds, der in klassische Werte investiert: Man sollte sich vor der Geldanlage entscheiden, ob man bereit ist für eine größere Aussicht auf satte Erträge auch ein Verlustrisiko in Kauf zu nehmen oder ob man lieber auf Sicherheit in der Geldanlage setzen möchte. Zudem sollte man checken, dass ein Fonds nicht ausschließlich in eine Branche investiert – zum Beispiel ausschließlich in Solarunternehmen. Wer ein absolutes grünes Gewissen haben möchte, sollte sich auch mit der Zusammensetzung des Fonds beschäftigen. Man wundert sich nämlich schon, welche Unternehmen mitunter in einem grünen Fonds gelistet werden.
Ein Biosiegel, wie man es für Lebensmittel kennt, gibt es für Geldanlagen übrigens (noch) nicht. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen <Link einfügen: https://www.forum-ng.org> arbeitet allerdings an einem Siegel, mit dem Geldanlagen ausgezeichnet werden sollen, die einen bestimmten nachhaltigen Mindeststandard erfüllen.
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