Coronabedingte Änderungen der Kundenwünsche sichtbar auch im Modebereich

Der Corona-Virus und die damit einher ziehende Pandemie hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt – darunter auch die Modewelt. Durch die Pandemie und die Schließung der Läden, sind die Zahlen der Online-Einkäufe durch die Decke gesprungen. Dadurch hatten die Deutschen während dem Lockdown nicht viele Möglichkeiten, dem Online-Shopping zu entkommen. Dieser exzessive Konsum hat viele Kunden dazu angeregt, über das Thema Nachhaltigkeit nachzudenken und dieses für sich selbst zu definieren.
Bereits vor Corona: Kunden wollen Nachhaltigkeit!

Schon vor der Pandemie äußerten viele Kunden den Wunsch, nachhaltige Verpackungen anzufertigen. Dem wurde auch ein Stück weit entgegen gekommen. Eingeführte Maßnahmen wie Plastiksteuer, Einwegtütenverbot und CO2-Zertifikate wurden mit dem Ziel eingeführt, die Reduzierung des Plastikmülls herbeizuführen.

Der einstige Wunsch wird zur Forderung

Der Wunsch nach Nachhaltigkeit in der Modebranche hat sich durch die Pandemie deutlich verstärkt. Nun wird jedoch nicht nur Wert auf die Verpackung gelegt, sondern auch auf den Inhalt. Kunden verlangen immer stärker nach nachhaltiger und fair produzierter Kleidung. Dabei spielt es für die Konsumenten keine Rolle, ob sie dafür mehr zahlen müssen.

Online Fashion Week 2020 – The Show must go on!

Coronabedingte Änderungen der Kundenwünsche sichtbar auch im Modebereich Aufgrund der außergewöhnlichen Lage während der globalen Modewochen in dem Jahr 2020, mussten alle Modeschauen letztes Jahr digital stattfinden. Denn wegen des Lockdowns konnten Käufer, Konsumenten und die Presse nicht reisen. Aus diesem Grund wurden stattdessen Bilder und Videos von Modeschauen auf Kanälen im Internet und auf Social Media Plattformen hochgeladen. So hatten Interessenten länger etwas davon, da die Dateien jederzeit und mehrmals abspielbar waren.

Im Gegensatz zu einer analogen Modenschau, sind dort die Kleidungsstücke nur für ungefähr 20 Minuten zu sehen. Dennoch bevorzugen viele Zuschauer eine Live-Show. Denn die Menschen kommen zwar hauptsächlich dafür, um einen ersten Blick auf die neuesten Modestücke zu werfen und diese vielleicht sogar zu erwerben, doch das ist nicht alles. Die Zuschauer benötigen ebenfalls eine kreative Show.

Moschino als Vorreiter der digitalen Fashion Week

Ein Beispiel für solch eine besonders kreative und außergewöhnliche Modenschau im Jahre 2020 erbrachte der Designer Jeremy Scott für den italienischen Brand Moschino, wobei auch die älteren Stücke natürlich weiterhin online verfügbar sind. Seine Idee war die Modenschau genau wie die Jahre davor abzuhalten, jedoch mit einer kleinen Veränderung: Er ersetzte die Menschen durch Marionetten. Sowohl die Models, als auch die Zuschauer im Publikum waren Puppen. Doch nicht irgendwelche beliebigen Puppen! Im Publikum saßen Figuren der 14 wichtigsten Personen in der Modebranche. Die ganze Show kann hier angeschaut werden.

Haben analoge Modeschauen eine Zukunft?

Coronabedingte Änderungen der Kundenwünsche sichtbar auch im Modebereich Wie schon erwähnt Wünschen sich die Konsumenten immer stärker Nachhaltigkeit in der Modebranche. Dabei wissen die meisten gar nicht, dass solch eine Modenschau wahrscheinlich der umweltschädlichste Teil der Modewelt ist. Denn während der globalen Modewochen kommt es zu einem geschätzten Gesamtausstoß von etwa 241.000 Tonnen an CO2. Um sich das bildlich vorstellen zu können, diese CO2-Emissionen entsprechen dem eines kleinen Landes für ein ganzes Jahr, oder dem Verbrauch von 102 Millionen Liter an Benzin. Doch die Modewelt schafft das innerhalb von wenigen Wochen. Und woher kommt das ganze schädliche CO2 eigentlich? Ursache für die hohe Menge an Emissionen sind die hohen Mengen an Wasserflaschen aus Plastik, Papierprodukte und die aufwändige Dekoration, die nur für die Fashion Week benötigt wird.

Ob die Pandemie endlich zu einem definitiven Umbruch in Richtung Nachhaltigkeit führen wird? Um diese Frage zu beantworten müssen wir leider noch warten.

Christiane Loch
Author: Christiane Loch


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