Biodiversität

Biodiversität ist die Basis des irdischen Lebens.

Im Laufe der Evolution ist eine gewaltige biologische Vielfalt entstanden. Durch sie existieren die Ökosysteme, deren Bewohner und damit auch der Mensch. Die vielen Arten ergeben ein Gesamtgefüge. Fällt nur eine Art weg, kann dies katastrophale Folgen für den Bestand eines ganzen Ökosystems haben. Die Honigbiene ist in dieser Hinsicht ein Paradebeispiel. Durch sie werden etwa 80% der Kulturpflanzen und 50% der Wildpflanzen bestäubt. Den Rest übernehmen Wildbienen und andere Insektenarten. Doch die Honigbiene ist, wie viele Wildbienenarten, in ihrem Bestand bedroht. Umweltgifte, ein eingeschränktes Blütenangebot und fehlende Blütenvielfalt, eingeschleppte Schädlinge und Krankheiten haben ihre Bestände geschmälert

Ein Sterben der Bienenvölker zieht nicht nur eine geringere Honigproduktion nach sich. Neben dem Sinken der Obst- und Gemüseerträge hat das Bienensterben auch auf die Wildpflanzen einen direkten Einfluss. Es bilden sich weniger Früchte und Samen an wilden Bäumen, Sträuchern und Kräutern. Dies hat wiederum negative Folgen für die Verbreitung der Wildpflanzen. Außerdem sind viele Vogelarten von Wildpflanzensamen und -früchten abhängig. Sinkt hier das Angebot, hat dies direkte Auswirkungen auf den Speiseplan der Vögel. Sie werden, wenn möglich, vermehrt auf Insekten ausweichen, was wiederum deren ohnehin teils dezimierten Bestände gefährdet. Zudem kommt es zu einer einseitigen Ernährung der Vögel, die sich auf die Gesundheit und somit den Bestand negativ auswirkt. Singvögel sind Nützlinge. Geht ihre Population zurück, können sich bestimmte Insektenarten so stark vermehren, dass sie zum Schädling werden. Gibt es weniger Singvögel, sinkt das Futterangebot für Greifvögel. Sie werden versuchen, ihren Hunger vermehrt durch Nagetiere zu stillen, was wiederum den Jagddruck auf die Nager erhöht. Und von Wühlmausplagen abgesehen, sinken deren Bestände ohnehin…

Dieses Beispiel aus unseren Breiten lässt sich auf die Ökosysteme in aller Welt übertragen. In China gibt es ganze Landstriche mit Monokulturen, in denen keine Wildpflanzen mehr wachsen und daher auch keine bestäubenden Insekten mehr existieren. Hier werden Obstbäume von Menschenhand mit Pinsel und Pollen bestäubt. In den USA fährt man Bienenvölker tausende Kilometer weit, damit riesige Obstbaumplantagen bestäubt werden können. In den „monokulturellen Wüsten“ fehlen natürlicher Bewuchs und damit Insekten.
Vom Beispiel der Bienen abgesehen lässt sich weltweit verfolgen, wie wichtig eine biologische Vielfalt ist. Und leider auch, wie sehr sie täglich egoistischem Treiben weichen muss. In den Meeren sinken die Fischbestände, da man mit riesigen Fangflotten viele Arten längst überfischt hat. Gleichzeitig landen Unmengen Beifang tot oder verletzt im Meer. Gewaltige Schleppnetze werden über den Meeresboden geschleift, zerstören wertvollen Lebensraum und Laichgründe.
All dies hat katastrophale Auswirkungen auch auf die Menschen. Viele Bewohner der Küstenregionen leben seit Generationen vom Fischfang. Sie haben den Fangflotten nichts entgegen zu setzen und fahren oftmals mit leeren Netzen heim. Hunger und Armut sind die Folge.
In den Tropen werden einmalige Ökosysteme zerstört, die unzählige, oft noch unentdeckte Arten beherbergen. Potentielle Heilpflanzen gegen Krankheiten unserer Zeit verschwinden unentdeckt. Wälder werden gerodet und weichen Palmöl- oder Sojaplantagen. Gleichzeitig nimmt man der Bevölkerung auch ihre Felder und somit ihre Lebensgrundlagen.
Auch ist die die Wilderei noch immer ein großes Problem. Und nicht zuletzt ist es der Klimawandel, der zum Aussterben sehr vieler Arten beitragen wird…
Dabei ist es doch die biologische Vielfalt, die uns alle geschaffen hat und die uns am Leben erhält. Der Mensch ist Teil dieser Welt, die er nun zerstört! Seine Existenz ist abhängig von intakten Ökosystemen. Und eine nachhaltige Entwicklung ist kein Widerspruch zu Fortschritt und Wachstum. Vielmehr ist die Nachhaltigkeit Bedingung für wirklichen Fortschritt und die Lösung für Hunger, Armut und Flüchtlingstragödien.
Denn die Erde ernährt uns alle, wenn wir sie nicht gierig ausbeuten und zerstören.

Die Bundesregierung zusammen mit den anderen Ländern der G7 hat aus all diesen und noch mehr Gründen eine Initiative ins Leben gerufen, „Ohne Vielfalt keine Entwicklung “ um auf unsere Vernatwortung für die Erde immer wieder hinzuweisen. Schaut immer mal wieder dort vorbei, da kommt regelmäßig Neues dazu. Folgende Inforgrafik zum Thema Biodiversität wurde ebenfalls vom BMZ entwickelt und publiziert.

Biodiversität
Quelle: https://www.bmz.de/webapps/biodiversitaet/
Christiane Loch
Author: Christiane Loch


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