Besser den Tiger im Tank , als die Katze im Haus…?

IMG_0073Letztens las ich einen Artikel über den Klimawandel. Darin wurde haarklein vorgerechnet, was wie viel CO²-Ausstoß verursacht. Da waren Flugreisen aufgeführt, ebenso wie Autofahrten und Heizen. Es wurde angegeben, wie viel CO² eine Suchanfrage im Internet verursacht und wie viel eine Tasse Kaffee. Und dann kam der Clou: Es wurde vorgerechnet, dass ein Katzenhalter mehr zum Treibhauseffekt beiträgt, als ein Autofahrer! Bei Hunden sei der Ausstoß noch enormer, während kleine Nager und Fische eher als klimafreundlich einzustufen seien.

sie wird bekocht, das spart den Müll der Dose und es kommt viel weniger „hinten“ raus 😉

Also besser die Spritschleuder in der Garage, als die Katze im Haus?
Wir wussten es ja schon immer: Die Krone der Schöpfung kann doch gar nicht daran schuld sein, dass ihre eigene Welt zugrunde geht. Nein! – Die Anderen sind schuld an der ganzen Klima-Misere… Mal ist es die Sonnenaktivität, mal natürliche Klimaschwankungen und jetzt ist es eben die Katze oder Nachbars Lumpi? Vielleicht sind es auch die Unmengen an Elefanten in der afrikanischen Savanne, die beim natürlichen Gärprozess im Verdauungssystem einfach sehr viel Methangas freisetzen? In Wirklichkeit jedenfalls ist alles ein Komplott! Ganze Horden wild gewordener Biber sind es, die hunderte Quadratkilometer Regenwald zu Fall bringen. Ganze Schulen von Delfinen und Walen fischen die Meere leer. In Wirklichkeit sind es Maulwürfe, die zum Flächenfraß beitragen. Und Singvögel sorgen mit ihrem giftigen Kot für sauren Boden und das Waldsterben. Ganz klar: Selbst das schmelzende Eis unter den Füßen der Eisbären hat einen ganz anderen Hintergrund. Pinguine wollen Rache nehmen für die vielen getöteten Artgenossen und schmelzen den Eisbären einfach mal das Eis unter den Füßen weg. Die Tatsache,dass Pinguine am Südpol und Eisbären am Nordpol leben und sich niemals begegnen, ist zweitrangig… Hauptsache der ehrenwerte Homo Sapiens ist fein raus!

Aber jetzt mal im Ernst! Sollten wir uns nicht erst mal Gedanken darum machen, wie viel CO²-Ausstoß wir selbst verursachen, als unser Handeln? Wie viel unsere Autofahrt dazu beiträgt, dass sich der Blaue Planet immer weiter erwärmt? Der Flug zum Urlaubsziel, die Ölheizung im Keller, das Schnitzel aus der Massentierhaltung oder die Konsumspirale?
Hier könnten wir sehr wohl einsparen. Und es würde in jedem Fall einen Unterschied machen. Viele Klimaskeptiker sprechen ja davon, dass Deutschland ohnehin nur einen geringen Anteil am weltweiten Treibhausgasausstoß habe. Dass erst mal die anderen etwas unternehmen sollten. Doch ist das nicht die Logik derer, die durch die Landschaft fahren und einige Dosen in der Natur liegen sehen?- Und die sich dann sagen: Och, da liegen ja schon fünf Dosen. Da macht es die eine auch nicht mehr, die ich noch entsorgen muss…?Und so werden sehr schnell aus den nun 6 Dosen nach 15 weiteren Müll-Passanten 23 Dosen, die in der Natur vergammeln und sie verschmutzen…

Ja, wir sollten vor unserer eigenen Haustür kehren. Und erst dann einen kritischen Blick auf unsere Haustiere werfen. Doch nicht aufgrund ihrer Existenz, die einen so großen Treibhausgasausstoß verursacht. Es gilt vielmehr unser Konsumverhalten zu prüfen. Denn wir sind nicht nur die Dosenöffner unserer Vierbeiner, wir sind auch die Einkäufer. Und wenn wir zum Billigfutter greifen, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass es sich dabei um Fleisch aus der Massentierhaltung handelt. Wir brauchen uns nicht zu wundern, dass wir Unmengen an Müll produzieren, denn das meiste Futter ist in Weißblech oder Aluminium verpackt. Es braucht uns außerdem nicht zu schocken, dass unsere vierbeinigen Freunde im Zweifel krank werden. Denn das, was in Katzen- und Hundefutter teilweise steckt, geht auf keine Kuhhaut. Es gibt Zusatzstoffe, die wichtig für die tierische Ernährung sind. Dazu zählt u.a. das Taurin, das Katzen ganz dringend benötigen. Doch Zucker in größeren Mengen, sowie billiges Fett und Geschmacksverstärker fehlen im Futter oftmals auch nicht. Katzen und Hunde mit karieszerfressenen Zähnen sind die Folge. Salz benötigt jedes Lebewesen, doch größere Mengen sind auf Dauer schädlich für Hund und Katz. Artgerecht ist das Futter aus Industrieproduktion jedenfalls oftmals nicht mehr. Es sorgt für Übergewicht bei den Tieren und Zivilisationskrankheiten, wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Leiden.

Es gibt jedoch die Möglichkeit, auf Alternativen zurück zu greifen. Es existieren zum Beispiel immer mehr Hersteller von Bio-Futter.
Gerade bei Katzen gibt es jedoch enorme Feinschmecker. Will man ihnen Bio-Futter anbieten, dessen Fleisch nicht aus der Massentierhaltung stammt, rümpfen sie die Nase, weil sie ihr altes Futter nicht bekommen. Was hier helfen kann, aber nicht muss, ist ein langsames Einmischen des Bio-Futters in das bisherige Futter. So gewöhnt sich der Stubentiger an den neuen Geschmack und kann ihm vielleicht auch etwas abgewinnen. Ab und zu kann man Katzen und Hunden auch einfach mal ein Stück ungewürztes, gebratenes Stück Fleisch anbieten.

Bei Hunden und auch Katzen gibt es die Möglichkeit einer so genanntenBarf-Fütterung. Hier besteht das Futter aus rohem Fleisch und diese Ernährung ist besonders artgerecht.
Bei Hunden gibt es auch die Möglichkeit der vegetarischen Ernährung. Diese sollte man jedoch kritisch prüfen.
Katzen lassen sich nicht vegetarisch ernähren. Man kann ihr Futter auch selbst herstellen und das Fleisch somit beim Bio-Metzger kaufen. Doch man muss sich sehr genau über die benötigten Nährstoffe informieren, die dem verwendeten Fleisch beigesetzt werden müssen, weil sie nicht in ausreichender Menge enthalten sind. Selbst Katzenfutter herstellen ist daher möglich, aber man sollte sich zuvor sehr genau darüber informieren, um eine Mangelernährung und damit eine Erkrankung des geliebten Vierbeiners auszuschließen.
Doch nicht nur beim Futter kann man auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit achten. Zum Katzenstreu aus Kieselgur, also das mit den Steinchen, gibt es eine umweltfreundlichere und staubfreie Alternative. Katzenstreu aus Holzpellets bindet nicht nur sehr gut Gerüche und bildet Klümpchen. Vor allem ist es kompostierbar und kann in Maßen auf dem Kompost oder aber in der Biotonne entsorgt werden.
Ja, und nun bleiben noch die Nager und die Fische übrig. Bei Nagern ist es einfach: Sie freuen sich über Bio-Gemüse und Obst, ebenso über umweltfreundlich erzeugtes Heu und Einstreu. Beim Fischfutter existiert inzwischen eine Alternative zum gewöhnlichen Industrie-Futter. Es gibt nun auch Fischfutter, welches das „MSE Siegel“ für nachhaltige Fischerei trägt. Sind die Fische im Teich, kann man bei genügend Sonnenlicht eine Solarpumpe einsetzen und Strom sparen. Sind sie im Aquarium, sollte man auf stromsparende Technik achten. Eine Zeitschaltuhr sorgt dafür, dass Lüfter und Licht nach 8 Stunden ausgeschaltet werden. Denn länger benötigen Süßwasserfische in der Regel keine Beleuchtung. Bei Meerwasserbecken sind es 10 Stunden. Alles in Allem sollte man hier darauf achten, dass man auf Wildfänge verzichtet und die Tiere aus einer Zucht in Deutschland stammen. So werden unnötige Reisewege vermieden und man reißt keine Wildtiere aus der Natur, um sie in ein Aquarium zu setzen.

Es gibt also tatsächlich einige Möglichkeiten, bei der Haltung des lieben Vierbeiners oder Wasserbewohnersauch den Klimaschutz zu berücksichtigen.
Und ich denke, jedem Tierfreund müsste ein intaktes Klima besonders am Herzen liegen, von dem so viele Tiere und Arten abhängen. – Inklusive die Art Homo Sapiens selbst…

Christiane Loch
Author: Christiane Loch


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