Die Aloe Vera ist schon seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Ihre dicken, fleischigen Blätter enthalten ein wässriges, gelartiges Mark, das es in sich hat: Bis zu 300 medizinisch wirksame Substanzen stecken in dieser Pflanze.
Es ist daher sinnvoll, sich zwei bis drei Exemplare auf die Fensterbank zu stellen. Sie trägt auch den Namen „Wüstenlilie“, der praktisch schon alles über ihre Lieblingsumgebung aussagt: Sie mag es eher trocken, sonnig und warm. Vollsonne direkt hinter einem Fenster kann ihr aber doch zu viel werden. Ihr ein heller und nur teilweise besonnter Platz lieber. Im Sommer gießt man sie einmal die Woche, im Winter alle zwei Wochen. Was sie gar nicht mag ist Staunässe.
Und schon hat man einen dankbaren und pflegeleichten neuen, grünen Mitbewohner. Und mit ihm zugleich eine kleine Apotheke.
Gut für die Haut
Der Sommer steht vor der Tür und wartet mit vielen Herausforderungen für unsere Haut. Besonders das Sonnenbaden hat seine Tücken. Ist man der Sonne länger als zwanzig Minuten direkt ausgesetzt, kann das schon zu einem Sonnenbrand führen. Man sollte diesen natürlich vermeiden, indem man sich nicht zu lange in der Sonne aufhält, die Haut bedeckt und in jedem Fall Sonnenschutz aufträgt. – Möglichst aus der Reihe der Naturkosmetik, da viele der konventionellen Sonnencremes jede Menge Gifte enthalten, die über die Haut in den Körper gelangen. Außerdem werden die giftigen Substanzen beim Strandurlaub ins Meer gespült und machen dort nachgewiesenermaßen die Ökosysteme krank.
Hat es einen trotz Sonnenschutz erwischt, hilft die Aloe Vera. In ihr stecken nämlich nicht nur entzündungshemmende Substanzen. Sie enthält zudem die schmerzstillende Salicylsäure. Bringt man daher vorsichtig das gelartige Mark auf die verbrannte Haut auf, kühlt dieses, nimmt ein wenig den Schmerz und lindert die entzündliche Reaktion.
Gleiches gilt, wenn uns an einem lauen Sommerabend die eine oder andere Mücke erwischt hat. Die juckenden Stiche können wir direkt mit dem Gel der Aloe Vera behandeln. Dadurch wird nicht nur der Juckreiz gelindert, sondern auch die Entzündungsreaktion gestoppt.
Nun hat man natürlich nicht immer ein Stück Aloe Vera dabei, wenn man in der Natur unterwegs ist und gestochen wird. Doch dafür bietet auch unsere heimische Natur eine wirksame Pflanze: Den Spitzwegerich. Den findet man auf lichten Wiesen oder an Wegrändern und erkennt ihn vor allem an den spitz zulaufenden Blättern und den dicken Blattadern an der Unterseite.
Zur Behandlung des Stiches zerreibt man ein Blatt, sodass der Saft austritt und gibt diesen dann vorsichtig auf die Einstichstelle. Der Juckreiz oder Schmerz wird nach kurzer Zeit gelindert und die Entzündungsreaktion gehemmt.
Die Aloe kann mehr
Doch zurück zur Aloe Vera. Die kann nämlich noch viel mehr, als beim Sonnenbrand oder Insektenstich Abhilfe zu schaffen.
Innerlich angewendet stimuliert sie das Immunsystem, wirkt sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt aus und regeneriert die Darmflora.
Allerdings sollten wir hierfür nicht einfach die Blätter unserer grünen Mitbewohner nutzen. Zu sehr schwanken die Inhaltsstoffe der Zimmerpflanzen. Es könnte durchaus sein, dass wir uns mit dem Verzehr von Blättern aus der eigenen Zucht am Ende sogar schaden.
Doch wir müssen nicht auf die positiven Effekte der Wüstenlilie verzichten. Im Handel gibt es Fertigpräparate, die wir bedenkenlos einnehmen können. Wir sollten dabei nur darauf achten, dass diese auf Schwermetalle und Pestizide hin getestet wurden. Empfehlenswert sind Aloe Vera Kapseln , die zusätzlich Vitamin C enthalten. Mit diesen tun wir unserer Gesundheit gleich in zweifacher Hinsicht etwas Gutes.
Und unsere grünen Mitbewohner auf der Fensterbank behalten dadurch mehr ihrer Blätter, wodurch sie auch noch ein toller, exotischer Blickfang sind.
Bilder: Pixabay
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