Gastbeitrag von www.umwelt-tierwelt.de
Unsere Medien bestimmen, welche Themen des Klima- und Umweltschutzes gerade im Bewusstsein der Menschen aktiv sind. In den 1980er Jahren stand das Sterben unserer Wälder im medialen Mittelpunkt und jeder Mensch mit einem Interesse an unserer Natur sah eine Versteppung unserer Heimat schon in wenigen Jahren bildlich vor sich. Eine solche ist natürlich bis heute nicht eingetreten, doch das Problem kranker Bäume ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht minder akut als vor dreißig Jahren. Es ist nur aus den Medien und damit auch aus unserem Kurzzeitgewissen verschwunden.
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Klimawandel als mediales Topthema
Im Vordergrund der Medienberichterstattung steht derzeit das Thema Klimawandel. Ein sehr komplexes Themengebiet, welches zwangsläufig nur vergleichsweise oberflächlich in den Medien dargestellt werden kann. So versteht der Fernsehzuschauer die einfache Formel „CO2 gleich Klimaerwärmung gleich Umweltkatastrophen“ zunächst einfacher als die tatsächlichen gegenwärtigen Erkenntnisse wissenschaftlicher Arbeit. Denn ganz so einfach ist das Thema nun doch nicht. Bis heute gibt es kontroverse Meinungen darüber, in wie weit die Klimaerwärmung vom Menschen gemacht worden ist, denn sie hat bereits in Zeiten begonnen, die noch nicht maßgeblich von unserer Industrialisierung bestimmt waren. Auch ist CO2 nicht einfach ein „böses Gas“. Tatsächlich erfüllt das Kohlendioxid für die Flora und Fauna unseres Planeten sogar eine wichtige Rolle und ist nicht zuletzt auch für die Wälder der Erde ein wichtiges Nahrungsmittel. Selbst bei der Tatsache des Abschmelzens der Gletscher gilt es zu differenzieren. In den Alpen und am Nordpol lässt sich diese Frage noch recht einfach beantworten, denn hier geht der ewige Schnee seit vielen Jahrzehnten auf besorgniserregende Weise zurück. Doch in Island und einigen Regionen der Antarktis sind die Gletscher sogar am wachsen.
Die richtigen Schlüsse ziehen.
Es mag vergleichsweise einfach sein, das Wetter der kommenden Tage vorauszusagen. Doch das Klima der Erde zu verstehen ist eine Kunst, die noch nicht so recht gelingen will. Der Schriftsteller Michael Crichton stellte im Anhang zu seinem Roman „Welt in Angst“ sogar die These auf, der Klimawandel sei insgesamt gesehen für die Menschheit von positiven Nutzen. Die politische Klasse unserer Welt behauptet sogar in ihren Gesetzen, sie könne festlegen, den Anstieg der durchschnittlichen Temperatur unseres Planeten auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Doch auch wenn wir das Klima nicht vollständig verstehen mögen, entscheidend ist, welche Schlüsse wir aus den Veränderungen ziehen. Wenn es gilt, die Abgase der Autos und Industriebetriebe zu begrenzen, dann ist das ein Schritt in die richtige Richtung, unabhängig von der Frage, inwieweit der Klimawandel vom Menschen gemacht oder natürlichen Ursprungs ist. Wenn der Smog in den Großstädten verringert wird, dann freut sich die Gesundheit der Menschen, egal ob sie CO2 nun als ein „böses Gas“ verstehen oder sich mit der großen Komplexität unseres Klimas befassen mögen.
Umwelt im Bewusstsein der Menschen
Auch wenn die Medienberichterstattung über Umweltthemen gelegentlich wie eine Mode erscheint, die sich stets auf den jeweils neuesten Trend zu stürzen weiß, es ist schon eindrucksvoll zu beobachten, wie sich die Themen Umwelt und Klima innerhalb weniger Jahrzehnte in unser Bewusstsein gebrannt haben. Galten grüne Politiker noch vor gar nicht so langer Zeit als die Schmuddelkinder im Bundestag, so sind grüne Themen heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch die anderen politischen Parteien haben festgestellt, dass es ohne Umweltthemen im Parteiprogramm kaum mehr geht. Ob nun der (erneute) Ausstieg aus der Atomenergie nach den Super-GAU in Japan wirklich eine Herzensangelegenheit der Politiker aus CDU/CSU und FDP gewesen sein mag, darüber mag man kontrovers diskutieren. Aber eine andere Politik wäre zu diesem Zeitpunkt kaum mehr vermittelbar gewesen. Es bleibt natürlich die Gefahr, Zielsetzungen die auf Jahre in die Zukunft angelegt werden, jederzeit wieder rückgängig machen zu können.
Wer unseren Planeten schützt, der schützt auch die Menschheit und damit auch sich selbst. Zweifellos ist es eine gute Entwicklung, dass die Menschen das zunehmend verstanden haben. Dann wird der Klima- und Umweltschutz zweifellos weit mehr als nur eine Mode sein.
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