Kürzlich fand in Berlin zum wiederholen mal die vom BMUB initiierte Veranstaltung „Barcamp“ statt. In diesem Jahr lautete das Motto #Mobilwandel
Genau in der europäischen Woche der Mobilität angesiedelt trafen sich Politiker, Blogger, Unternehmer aus verschiedensten Bereichen zu Diskussionsrunden zum Thema Fortbewegung in der Zukunft.
Es fanden 24 Sessions in 4 Runden statt. Für mich die erste Herausforderung, denn bei der Vielfalt dieser spannenden Themen musste ich in jeder Runde 5 Themen aussortieren, um die ich mich nicht kümmern wollte …
Lasst uns im Folgenden mal schauen, was ich da so alles gesehen habe …
Table of Contents
Runde 1 – führerlose Fahrzeuge im ÖPNV
Sollen die ÖPNV der einzelnen Gemeinden das Thema aufgreifen und auf alternative Strategien setzen? Ein Spannungsfeld zwischen politischem Denken und Zwängen im Wandel der Märkte …
Wie wäre es, wenn kleinere führerlose shuttles Menschen von A nach B bringen? Zum Beispiel außerhalb der Stoßzeiten, wo große Fahrzeuge inzwischen andere Aufgaben oder Strecken übernehmen könnten?
Für mich klingt das, wenn auch ziemlich futuristisch, doch auch sehr spannend. Was müsste passieren, damit solchen Strategien der Weg geöffnet wird? Vor allem für den ÖPNV, der ja leider auch extrem reglementiert wird und natürlich auch den Gedanken an sein Personal „verschwenden“ muss während ein Wirtschaftsbetrieb solch eine Innovation ein fach am Markt testet und anschließend einführt.
Aber auch das Thema letzte Meile dürfte in einem solchen Zusammenhang eine völlig neue Betrachtung eröffnen.
Mit Bus, Bahn und Flieger kommen wir heutzutage sehr weit. Doch wie kommen wir von manchem einsam gelegenen Bahnhof nach Hause oder einfach nur zu unserem Ziel? Heute mit dem eigenen Auto oder dem
Taxi – beides teuer … um es oft oder regelmäßig zu tun, zu teuer. So ein Führerloses Vehikel, das mich am Bahnhof abholt, vielleicht auf dem Weg zum Ziel noch weitere Gäste einsammelt, wäre doch wirklich eine überlegenswerte Alternative – ODER?
Gäbe es politische Grenzen nicht, würde manche Kommune sicherlich bereits eifrig dabei sein, so etwas zu planen. Allerdings stellt sich natürlich an dieser Stelle die Frage, was passiert mit den Arbeitsplätzen?
Ich möchte an dieser Stelle gerne mal um eure Kommentare und Ideen bitten … wie könnte eine Kommune Menschen für beide Seiten gewinnbringend einsetzen, wenn sie an einer Stelle als Arbeitskraft eingespart“ werden würden …
Auf jeden Fall ein positiver Ausblick ist in diesem Zusammenhang der Gedanke, in Städten statt parkenden Autos ganz viele Bäume and den Straßenrändern zu sehen.
Runde 2 – Barrieren im Mobilitätswandel wegräumen
Im Zeitalter von carsharing, mobile apps und virtuellen Welten mag es schon altmodisch anmuten, wenn Du Deinen Führerschein bei carsharing-Anbieter persönlich verifizieren musst. Für mich jedenfalls schon. Ich habe immer noch keinen Zugriff auf car2go, weil an meinem gewöhnlichen Aufenthaltsort kein Anbieter ist, der meinen Führerschein mal anschaut und das richtige Häkchen in der entsprechenden Software drückt …
Für mich persönlich eine Barriere, die mich dann schonmal vom car sharing abhält.
Und auch dafür gibts jetzt Abhilfe 🙂
Während einem 5 Minütigen Videoanruf kann das nun auch bequem von überall aus gemacht werden, wo Internet verfügbar ist. Einzige Hürde, nur wenige Carsharing Anbieter haben das Verfahren schon eingeführt …
Runde 3 – Die Motivation zum Radfahren
Fährst Du mit dem Auto zu Arbeit? sagen wir mal 10 km. Das ist ja nicht allzu weit. Würde es Dich motivieren, umzusteigen aufs Rad, wenn Du pro gefahrenem Kilometer 20ct erhalten würdest? Das sind immerhin 4€ pro Tag oder einmal essen in der Kantine …
Das Pilotprojekt hierzu hat bereits gestartet. Nämlich in Frankfurt.
Dort kannst Du Dir bereits jetzt eine kostenfreie Werbetafel am Rad anbringen lassen und dann Werbung für ein Unternehmen fahren, das den Klimaschutz auf diese Art unterstützen will.
Du darfst nur nicht vergessen, Deine Tracking App zu starten, wenn Du losfährst, sonst gibts nix 😉
Runde 4 – Die letzte Meile
Eine sehr nützliche Diskussion wie ich finde. Denn, wie bereits vorher schon geschrieben haben wir in Deutschland genau hier einen großen Mangel …
Da hat auf dem Land jeder sein Auto vor der Türe stehen, weil er sonst nicht weg kommt. Städter wiederum transportieren große Güter, frisch vom Bauern in der S-Bahn, weil sie gar kein Auto mehr brauchen. Auch nicht so gelungen.
Was wäre, wenn es eine Plattform gäbe, die Menschen miteinander verbindet. Eine Community sozusagen, die zum Beispiel Güter, die am Wegesrand abgeholt werden müssen und an einen Ort gebracht werden müssten mitnehmen oder aber auch Menschen … Eine Plattform die Menschen mobil verbindet … Gibt´s schon ich weiß, aber es braucht natürlich auch eine gewisse Größe und Akzeptanz, um hier einen wirklich nachhaltigen Ansatz entwickeln zu können.
Die Politik
Die abschließenden Ansprachen von Dr. Barbara Hendricks (Bundesumweltministerin) und Violeta Bulc (europäische Ministerin für Transport) geben uns Ausblicke, dass sich in den nächsten Jahren sehr viel im Bereich Mobilität ändern wird. Angefangen damit, dass Deutschland auf Bundesebene Schnellradwege fördern wird und …
Auch die EU will Geld in die Hand nehmen. Die EU Ministerin träumt davon, dass es 2030 keine Toten mehr bei Autounfällen auf europäischen Straßen gibt, dass mehr LKWs auf die Schiene ausweichen und nicht mehr die Autobahnen verstopfen UND sie ruft dazu auf, innovative, nachhaltige und umweltschonende Verkehrsideen zu entwickeln und sich hierbei auch von der EU finanziell fördern zu lassen.
Alles in Allem würde ich sagen, „Einen Reise von 1000 km beginnt mit dem ersten Schritt“ (LaoTse) und der ist bereits getan …
Für mich war ein sehr informativer und spannender Tag. Ich möchte allen danken, die diese Plattformen zum Austausch schaffen und sich die Mühe der Organistaion machen und freue mich darauf auch
weiterhin dabei zu sein …
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Das Arbeitsplatz-Argument sollte man nicht zu sehr bedienen , es ist zu sehr Totschlagargument , um Fortschritte zu verhindern.
Außerdem ist es rückwärtsgewandt , Öko-Fortschritte gibts nur in Verbindung mit fortschrittlichen Ideen zur Arbeitswelt .
Alleine in der Automobilindustrie werden sehr viele Arbeitsplätze entfallen , und das ist auch gut so , Fleiß , der auf der Zerstörung von Mensch und Umwelt beruht , ist nicht erstrebenswert.
Ich denke das in der Zukunft immer mehr Menschen aufs Rad umsteigen werden. Gerade in Großstädten ist es eh unmöglich einen Parkplatz zu finden und wenn man den ganzen Tag im Büro sitzt, tun einem die paar Minuten Bewegung ziemlich gut. Im Winter oder bei regen kann man dann auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Ich bin allerdings auch gespannt, inwieweit selbstfahrende Autos ala Tesla den Alltag verändern werden.
LG
Justine
Da jetzt ROT-Rot-Grün in Berlin an die MAcht gekommen ist, werden mehr Fahrradwege ausgebaut werden. Sie orientieren sich an Kopenhagen (Die Fahrradstadt). Nur noch 30er Zonen und mehr Fahrräder auf der Straße. Ich Befürworter es!!!
Interessant ist auch das Lastenfahrrad aus Freiburg: http://www.lastenvelofreiburg.de