Als ich letztens im Supermarkt an der Obst- und Gemüsetheke stand, sah ich etwas, das bei mir noch immer Kopfschütteln auslöst: Da kauften Kunden Trauben aus der Türkei, obwohl sie mitten in der Weinbauregion Rheinhessen leben und gerade die Traubenlese stattfand.
Dieses Konsumverhalten ist leider keine Ausnahme. So kauft man Birnen aus Frankreich, Kirschen aus der Türkei, Pflaumen und Salate aus Spanien. Ja, man findet im Supermarktregal sogar Äpfel aus Chile, Argentinien und Neuseeland, Kartoffeln aus Ägypten.
Apfel auf Reisen…
Riesige Transportwege legen Obst und Gemüse heutzutage zurück. Undhaben dadurch einen nicht unerheblichen Anteil an der weltweiten Luftverschmutzung. Ein von Neuseeland nach Deutschland „gereister“ Apfel trägt entsprechend zum Klimawandel bei. Doch nicht nur der Einfluss auf die Emission von Treibhausgasen ist es, der Obst und Gemüse aus fernen Ländern zum ökologischen Fehltritt werden lässt. Gerade in Spanien gibt es riesige Plantagen, in denen beispielsweise Erdbeeren angebaut werden. Diese benötigen Unmengen Wasser. – Wasser, das man aus immer tieferen Brunnen zutage fördern muss. Die natürlichen Niederschläge in dieserRegion sind ohnehin gering, werden durch den Klimawandel wohl noch weiter abnehmen. Durch die Plantagen sinkt der Grundwasserspiegel immer weiter. So kommt es zu chronischer Wasserknappheit, was den Bewohnern und der Natur vor Ort zu schwer schaffen macht. Zugleich beginnen die Böden zu versalzen und somit werden auch die wenigen verbliebenen Süßwasserspeicher belastet.
Früchte aus südlichen Ländern sind auch oft deutlich mit Pestiziden belastet. Diese Gifte verseuchen nicht nur die Natur vor Ort, sondern belasten die Früchte und die Gesundheit des Verbrauchers. Aber selbst ein Bio-Apfel aus Neuseeland kann die ökologische Bilanz eines konventionell angebauten Apfels aus Deutschland nur schwer toppen, rechnet man alleine die entstandenen Abgasemissionen mit ein.
Warum in die Ferne schweifen…?
So stellt sich doch die Frage, warum wir eigentlich immer noch so oft in die Ferne schweifen. Vor unserer Haustür existieren Landwirte, die sehr hochwertige, gesunde und leckere Produkte zu bieten haben. Die mit Herzblut Felder bestellen, pflegen und abernten. Menschen, die durch die Landwirtschaft existieren und einen engen Bezug mit der Natur haben:
Wann ist der beste Termin zur Aussaat? Wann wird das Korn geerntet? Kann es noch auf dem Feld bleiben, wie lange spielt das Wetter noch mit?
Die Landwirte haben noch einen direkten Draht zu den klimatischen Gegebenheiten, müssen sich mit der Natur arrangieren, denn sie sind abhängig von ihr.
So bauen sie oft schon seit Generationen Lebensmittel in unseren Breiten an. Sie sind wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Daher sollten wir sie auch unterstützen, indem wir ihre Produkte kaufen. Sie bieten uns einfach, natürlich und ohne Umwegegute Lebensmittel.
In unseren Breiten wächst sehr viel Leckeres. Wenn wir uns einfach saisonal ernähren, beispielsweise im Winter keine Erdbeeren aus Israel kaufen, sondern bis zur Erdbeersaison warten, ist das ein Gewinn für die Umwelt und eine Steigerung des Genussfaktors. Denn was gibt es Schöneres, als die ersten Erdbeeren der Saison zu genießen – anstatt diese wässrigen geschmacklosen Früchtchen zur „falschen Zeit“ zu essen. Ist das nicht wie Lebkuchen im Sommer?
Unter dem Motto „Vom Feld auf den Teller“ bietet beispielswiese die Marke DIE LANDWIRTE ein breites Spektrum von selbst produzierten Produkten an. Feldfrische Kartoffeln und Zwiebeln befinden sich ebenso im Sortiment, wie Müslis, Tiefkühlmahlzeiten und Speiseöle – konventionell und ökologisch erzeugt.
Und wenn wir dann noch so schön mit „Komm raus aufs Land“ musikalisch aufgefordert werden, packt uns einfach die Landluft und wir genießen das, was unsere Felder zu bieten haben: Gute, gesunde und nachhaltige Produkte.
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