Vor einem Jahr zur Fußball Weltmeisterschaft in Brasilien traten die ersten Teams mit Trikots an, die aus ganz bestimmten Kunststoff-Fasern durchzogen waren: Sie stammen aus Plastikflaschen, die aus dem Meer gesammelt wurde. Damals war das vor allem eine PR-Meldung; mittlerweile geht die Entwicklung jedoch einen Schritt weiter.
Wer hätte es denn sonst für möglich gehalten, dass die Meeresschutz-Organisation Sea Shepheard, die nicht gerade für Kompromissbereitschaft bekannt ist, mit dem Sportartikel-Konzern Adidas zusammen arbeitet?
Doch genau das geschieht derzeit und es ist zumindest zu vermuten, dass der Konzern die Organisation überzeugen konnte, es mit dem Thema Meeresschutz wirklich ernst zu meinen. Vereinfacht ausgedrückt kann die Zusammenarbeit wie folgt beschrieben werden: Sea Shepheard sammelt im Meer illegale Fischnetze, die nahezu alle Fische töten, die hindurch schwimmen wollen. Diese Netze erhält Adidas und daraus werden dann Schuhe gefertigt. Aus den Netzen wird dann das Obermaterial der Schuhe gestrickt. Das Stricken reduziert den Materialeinsatz und das Material wird obendrein kostenlos geliefert. Die positive Umwelt-PR gibt es obendrauf – Adidas wäre dumm, würde es diesen Weg nicht bestreiten. Derzeit handelt es sich bei dem Schuh nur im einen Prototypen; ob er jemals in Serie gehen wird, ist noch abzuwarten.
Aber selbst wenn: So viele Schuhe könnte der Konzern gar nicht fertigen, um damit das Plastik-Problem in den Ozeanen auch nur im Ansatz zu bekämpfen. Die einzige Lösung kann zukünftig wohl darin bestehen, den Plastik-Müll erst gar nicht entstehen zu lassen und zu vermeiden. An möglichen alternativen Stoffen, die sich selbst zersetzen können, wird wohl schon gearbeitet. Aber damit haben dann die Sportartikel-Konzerne nichts zu tun.
Ich finde die Idee gut, den vorhanden Müll für etwas sinnvolles zu Nutzen.
Natürlich wäre es aber noch besser, wenn der Müll gar nicht erst produziert wird bzw. im Meer landet.
Eine Bekannte von mir hat in Thailand mit einer lokalen Umwelt-Schutz-Gruppe zusammengearbeitet. Mit 30 Mann haben die an einem Tag ca. 350 kg Müll aus dem Meer geholt.