Schön sind sie nicht, aber sie erfüllen einen Zweck: Lärmschutzwände sorgen dafür, dass Anwohner an Autobahnen oder an Bahntrassen nicht allzu viel vom Verkehrslärm mitbekommen. Damit das im großen Rahmen gelingt, werden viele viele Quadratmeter Fläche an Lärmschutzwänden in Deutschland gebaut. Und nicht nur dort. Auch in den Niederlanden gibt es jede Menge dieser Quadratmeter.
Und da dachten man sich bei der Uni in Eindhoven nun, dass man diese Wände auch noch anderweitig nutzen könnte. Das Ergebnis: Es wurden Lärmschutzwände entwickelt, die das Licht der Sonne einsammeln und Solarzellen weiter leiten, so dass die Wände zum einen vor Lärm schützen und zum anderen Solarstrom produzieren. Ein schöner Nebeneffekt ist zudem, dass die Wände nicht nur in einem tristen Einheitsgrün daher kommen, sondern in unterschiedlichen Farben leuchten können. In Baustellensituationen auf der Autobahn können die Wände damit zum Beispiel die zusätzliche Funktion eines Indikators, wie viele Kilometer lang die Baustelle noch sein wird, genutzt werden.
Bei den Solarelementen handelt es sich um sogenannte LSCs, die auch das indirekte Sonnenlicht einsammeln können – ideal für Regionen wie die Niederlande oder Deutschland, wo die Sonne nicht ständig powert. Erste Testwände wurden in den Niederlanden mit den LSCs ausgestattet. Erfolgen die Tests positiv, könnte das System im kommenden Jahr in Serie gehen. Man rechnet damit, dass mit einem Kilometer LSC entlang der Autobahn rund 50 Haushalte mit Energie versorgt werden können. Von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten ist zunächst einmal nichts bekannt. In den Niederlanden ist man allerdings sehr gewillt, dass Projekt durchzuziehen und zur Serie zu bringen. Ein Beispiel, das dann Schule machen sollte.
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