Moos ist eine der ältesten Pflanzen dieser Erde. Schon vor 450 Millionen Jahren existierte das kleine, grüne und niedrig-wachsende Gewächs. So klein wie es ist, umso größer ist seine Vermehrung. Nicht wie herkömmliche Pflanzen über Samen, sondern durch Sporen verbreitet sich das Moos und kann sich dabei größtenteils selbst befruchten. Und das in rasender Geschwindigkeit. Der Trick, sich dort anzusiedeln, wo andere Pflanzen keinen Lebensraum finden, funktioniert. Denn grundsätzlich ist Moos dort anzutreffen, wo nur wenig Pflanzen überhaupt eine Überlebenschance hätten. Trockenperioden machen dem kleinen Grün nichts. Das Moos wartet geduldig bis der erste Regen fällt und holt sich dort seine Nährstoffe, die es zum Überleben braucht. Anhaltende Nässe genießt das Moos dementsprechend, das ist bei einem Waldgang nach Regentagen gut zu beobachten. Seiner Überlebensstrategie ist es aber auch zu verdanken, dass wir dem kleinen Grünling an Hauswand, auf Gehwegen und auch auf dem Rasen nur schwer Herr werden.
Der Anfang ist entscheidend
Wer sein Gemäuer vor Moosbefall schützen will, sollte sich schon im Vorfeld davor schützen. Denn fühlt sich die Sporenpflanze einmal zuhause, ist ihr Wachstum nur schwer in den Griff zu kriegen. Und wer seinen Rasen einmal vom Moos befreit hat, wird erstaunt sein, wie schön er wieder wächst, atmen kann und das auf ihm wieder eine Menge los sein wird. Moos lässt dem Blühen des Grases keine Chance, es ist, sobald es sich ansiedelt, der Platzhirsch auf dem Rasen.
Wo gibt’s Moos und warum:
Moos im Rasen – meistens liegt der Rasen im Schatten, bekommt demnach zu wenig Licht und ist Nährstoffarm. Großflächiger Befall deutet oft auf Staunässe und oder Verdichtung des Bodens hin. Was hilft: Entweder das Moos selbst ausstechen oder mit dem Vertikutierer durch den Rasen. Es gibt Rasensamen speziell für Schattenlage, sie haben ein andres Wachstumsverhalten und lassen nur wenig Platz für Moos. Ansonsten kann auch ein eventuell übersäuerter Boden die Ursache sein, dann hilft nur Kalken.
In Blumenbeeten – auch hier liegt das Beet höchstwahrscheinlich im Schatten. Staunässe im Beet und das Moos freut sich. Was hilft: Etwas Kalk ins Beet streuen oder die Beet etwas höher anlegen. Vielleicht ist einen angrenzende Hecke zu hoch, sie kann etwas geschnitten werden und lässt wieder mehr Sonnenlicht durch.
Moos an Wänden und Mauern – wahrscheinlich liegen die Seiten des Hauses Richtung Norden. Wenn Bäume und Büsche ins Spiel kommen, spielt die Ausrichtung der Wände überhaupt keine Rolle mehr. Dann entstehen feuchte Stellen und das Moos kann kommen. Das fatale: Die Feuchtigkeit kann ins Hausinnere ziehen und das ist weder gut für die Gesundheit noch fürs Gemäuer. Was hilft: Ob Sie es glauben, oder nicht. Cola! Das koffeinhaltige Brausegetränk ist ein wirklich altbewährtes Reinigungsmittel zur Moosentfernung an Hauswänden. Es funktioniert tatsächlich und ist zudem auch noch absolut umweltfreundlich. Übrigens: Diese und weitere interessante Tipps und Anregungen zur sinnvollen Moos-Entfernung findet man übrigens auch auf www.moos-entfernung.de im Internet.
Moos auf Wegen – es setzt sich zwischen Fugen und verbreitet sich oft über die Steinplatten. Im Schatten gelegene Wege sind ein Eldorado für die Sporenpflanze. Was hilft: Leider nur selbst Hand anlegen, mit Gasbrenner oder Fugenkratzer dem Grün an den Kragen gehen. Auch hier sollte man einfach mal überdenken, wodurch der Schatten entsteht und ob man ihn zumindest zum Teil zum Sonnenplatz machen kann.
Interessantes zu Moos:
Es gibt etwa 16 000 verschiedene Moosarten. In Europa sind 2000 von ihnen bekannt. Drei Moossorten sind die am häufigsten vorkommenden: Lebermoose, Laubmoose und Hornmoose.
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Moos ist nicht ein Organismus, sondern ca. 1000 Arten in Deutschland, die alle verschieden sind nicht nur in Bezug auf ihre Merkmale, sondern auch in Bezug auf ihre Ökologie. Wer heutzutage einen Garten hat, sollte sich von altmodischen Ansichten befreien. So z.B., dass Moos schlecht ist. Besonders auf Mauern und Pflasterfugen. Wen stört das Moos? Mich jedenfalls nicht und ich freue mich über jede neue Moos-Art, die sich in unserem Garten ansiedelt, genauso wie über Blumen und Insekten. Das sollte jeder so handhaben, und es wäre viel gewonnen. Gärten könnten ein Eldorado sein – stattdessen sind sie meist eine Projektionsfläche der Sonderangebote der Gärtnereien und Baumärkte, welche nahezu ausschließlich ökologisch gesehen Biomüll anbieten – standortsfremde, oft noch züchterisch „veredelte“ (ich würde eher sagen verdorbene) Pflanzen, mit denen unsere restliche Lebenswelt wenig anfängt. Fragen Sie in Gärtnereien nach Wildformen, gerne penetrant. Dann ändert sich das Angebot irgendwann. Fangen Sie an, einen Blick für das Kleine und Unscheinbare zu entwickeln. Sie werden irgendwann anfangen zu staunen, wie schön das alles ist. Auf den zweiten Blick.