Seit mehr als 30 Jahren hat Klima-bewusstes Bauen in Deutschland Tradition. In Sachen Technik hat sich innerhalb dieser drei Jahrzehnte einiges getan und das Thema an sich gewinnt auch in der Öffentlichkeit mehr und mehr Bewusstsein. Steigende Energiepreise und Umweltaspekte Hauptverantwortlich für diese Entwicklung.
Bei einem Neubau sind neben den Baukosten vor allem die laufenden Kosten ausschlaggebend für die finanzielle Beurteilung. Warmwasser und Heizungsanlagen machen oft 90% der Betriebskosten einer Immobilie aus. Energie-optimiertes Bauen beschäftigt viele Bereiche der Wissenschaft und längst haben es diverse Konzepte zur Marktreife gebracht. Was ist dem Bauherren von heute also möglich und welche unterschiedlichen Gebäudearten gibt es?
Bei der Errichtung von Neubauten gelten Höchstwerte für deren Energieverbrauch. Diese sind in der Energiesparverordnung (EnEV) festgelegt. 50 Kilowattstunden dürfen pro Jahr und Quadratmeter nicht überschritten werden, der Bauherr ist verpflichtet diese Höchstgrenze einzuhalten. Mit unsanierten Altbauten verglichen sind Neubauten die diese Normen erfüllen also allesamt Energiesparhäuser, es gibt jedoch Grenzwerte durch die sich die einzelnen Gebäudetypen voneinander unterscheiden.
Bauherren werden prinzipiell gefördert
Die KfW fördert Bauherren bei der Errichtung eines Neubaus, wenn dieser gewisse Kriterien erfüllt. Das KfW Effizienzhaus 100 ist dabei der Standard, der die Vorgaben des EnEv erfüllt. Dieser Standard existiert bereits seit 15 Jahren. Weiterhin gibt es die KfW Effizienzhäuser 40, 55 und 70, welche entsprechend nur 40, 55 oder 70 Prozent der Energie eines Effizienzhaus 100 verbrauchen. Derartige Neubauten können mit bis zu 5% der Gesamtkosten gefördert werden. Weiterhin gibt es in vielen Städten und Gemeinden ebenfalls Fördermöglichkeiten für den Bau von Energiesparhäusern. Passiv-Häuser, die durch spezielle Dämmung fast gänzlich auf Heizungsanlagen verzichten können, sind in vielen Fällen noch energieeffizienter.
Null-Energiehaus und Energieplushaus
Wenn das Haus mithilfe von regenerativen Energien genau soviel Strom produziert wie es selber verbraucht, spricht man von einem Null-Energiehaus. War es bis vor einigen Jahren noch verhältnismäßig teuer ein solches Haus zu realisieren, werden heute bereits immer mehr dieser Häuser fertiggestellt. Die zunächst hohen Investitionskosten zahlen sich nach kurzer Zeit bereits aus.
Die neuste Generation von Energie-optimierten Häusern wie zum Beispiel das
Energieplushaus von Dynahaus sind sogar in der Lage mehr Energie zu produzieren, als ein durchschnittlicher 4 Personen Haushalt verbraucht. Dabei kann gewonnene Energie auch gespeichert werden. Das effiziente Speichern ist noch immer eines der zu lösenden Probleme im Bereich der regenerativen Energien. Energieplushäuser können den erzeugten Strom aber auch problemlos in das Stromnetz einspeisen.
Energie-autarkes Wohnen
Konzepte wie das Energieplushaus zeigen, dass es bereits möglich ist Energie-autark zu Wohnen, aber es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis derartige Techniken standardmäßig eingesetzt werden. Das Energie-autarke Wohnen ist die einzige Möglichkeit sich von Energieversorgern unabhängig zu machen. Durch eine Kombination verschiedener Techniken wird eine ganzjährige Energieversorgung sichergestellt. So ist der moderne Hausbesitzer in der Lage einen Großteil seiner laufenden Kosten einzusparen. Wer sich dazu entschließt ein Haus zu bauen sollte sich über aktuelle Neuigkeiten und Bestimmungen informieren und auf jeden Fall Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen.
Mit Hinblick auf den weltweit steigenden Energieverbrauch und die Ressourcenknappheit ist es unumgänglich den Ausbau von regenerativen Energien zu fördern. Jeder Bauherr kann heute einen kleinen Teil dazu beitragen.
Bildquelle: Christoph Konitzer_pixelio.de
Ich bin in dem Business tätig und merke schon das gerade junge Eltern energiesparender Bauen. Ich würde sagen für´s Eigenheim schon meist KFW 55 Standard, bei Mietobjekte eher noch KFW 70 oder schlechter. Trotzdem fehlt es bei den meisten aber noch an Aufklärung. Das sich durch energetisches Bauen auf lange Sicht sehr viel Geld sparen läßt und das Wohnklima vor allem auch viel besser ist.
Ich sehe eher das Problem noch bei den Häusern und Wohnungen im Bestand… Da könnte immer noch mehr getan werden.
VG
Daniel