Von Ökodesign , Küchengeräten und Effizienzklassen …

Energieeffizienz in der Küche – Neue Standards der Ökodesign-Richtlinie

Gasflamme Bild vonpixabay.com, (Magnascan)Das Stromsparen hat die Küche längst erreicht. Seit 20. Februar 2015 gelten für Dunstabzugshauben, Kochfelder und Herde strengere Standards bezüglich des Energieverbrauchs. Stromfresser wurden vom Markt verbannt, um die ambitionierten Ziele der Europäischen Union zu erreichen, die im Rahmen der Ökodesign Richtlinie verfasst wurden. Die Mindeststandards für Elektrogeräte wurden im deutschen Recht mit dem Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetz verankert.

Ökodesign kurz erklärt

Um das Angebot entsprechend zu gestalten und dafür zu sorgen, dass Haushaltsgeräte langfristig weniger Energie benötigen, greift die Europäische Union mit der Ökodesign-Richtlinie konkret in die Marktentwicklung ein. Grundsätzlich wird mit der Richtlinie das Ziel angestrebt, den Energieverbrauch von Geräten europaweit und damit die massiven Umweltbelastungen drastisch zu senken. Für die Umsetzung des Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetz wurden Standards unter Berücksichtigung des Produktions- und Lebenszyklus von Elektrogeräten erarbeitet. Das folgende Video verdeutlicht, wie die Ökodesign Richtlinie funktioniert und welche Auswirkungen damit einhergehen.

Küchengeräte werden sparsamer

Am 20. Februar 2015 trat eine weitere Stufe der Ökodesign-Richtlinie in Kraft. Seither müssen Kochplatten, Dunstabzugshauben und Öfen eine höhere Energieeffizienz vorweisen. Während für andere Geräte bereits strengere Regeln gelten, wie beispielsweise bei Staubsaugern, greifen die Mindeststandards nun auch in der Küche. Küchengeräte, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der neuen Regel bereits in den Verkaufsregalen standen, dürfen noch abverkauft werden. Alle Neugeräte müssen die neuen Standards erfüllen. Betroffen sind folgende Produkte:

  • Dunstabzugshauben – EU-Verordnung Nr. 65/2014
  • Backofen (mit Strom oder Gas betrieben) EU-Verordnung Nr. 65/2014
  • Kochfelder für den Hausgebrauch

Die Geräte dürfen für bestimmte Leistungen nur eine begrenzte Menge an Energie verbrauchen. Im entsprechenden EU-Gesetz sind die mathematischen Formeln dazu verankert. Mit standardisierten Tests werden die Werte überprüft. Laut EU-Kommission können Verbraucher im Vergleich zu herkömmlichen Produkten mit einem modernen Elektrobackofen über die durchschnittliche Lebensdauert 230 Euro Stromkosten einsparen. Ein energieeffizienter Gasbackofen soll 180 Euro Ersparnis bringen. Doch nicht nur der Geldbeutel profitiert. Auch der Umwelt kommen die neuen Standards zugute. Dank der Änderungen an den drei genannten Gerätegruppen sollen ab dem Jahr 2020 eine Million Tonnen pro Jahr weniger Kohlendioxid verursacht werden, so die EU-Kommission. Das Treibhausgas setzt dem Klima mittlerweile ordentlich zu. Eine Minderung in sämtlichen Bereichen des Alltags ist überaus willkommen und erforderlich, um die langfristigen Umweltschäden einzugrenzen.

Höhere Energieeffizienzklassen

ökodesign & effizienzklassenElektrogeräte werden bezüglich ihres Energieverbrauchs Energieeffizienzklassen zugeteilt, die sich bisher im Rahmen der Wertungsklassen A bis G bewegten. Ein Farbverlauf verdeutlicht den Energieverbrauch. Während Grün besonders sparsame Geräte kennzeichnet, deutet Rot auf wahre Stromfresser hin. Die Grafik des Umwelt Bundesamt zeigt die farbliche Zuordnung der Energieeffizienzklassen. Diese müssen nicht nur im stationären Handel an den Geräten ausgewiesen sein. Auch im Internet und beim Verkauf über Kataloge sind Anbieter verpflichtet, den Verbraucher über die Daten zum Energieverbrauch zu informieren. Ein Auszug aus der Verordnung zur Kennzeichnung von energieverbrauchsrelevanten Produkten bestätigt das. Wer stromsparende neue Kochfelder oder Backöfen benötigt, findet bei seriösen Küchengeräte-Onlineshops wie Ekinova entsprechende Hinweise zur Energieeffizienz. Fehlen derartige Angaben, entscheidet man sich besser für einen anderen Shop oder weicht auf den regionalen Fachhandel aus. Während bislang die Effizienzklasse A die höchste war, können sich Verbraucher seit 20. Februar für noch effizientere Produkte entscheiden. Nachfolgend eine tabellarische Übersicht zu den konkreten Neuerungen bei Backöfen, Dunstabzugshauben und Kochfeldern:

Gerät Derzeit beste Effizienzklasse Weitere Änderungen
Backofen A+++
  • Einführung Energieeffizienzindex als Basis zur Klasseneinteilung
  • Index darf seit 20.2.2015 nicht schlechter als 146 sein.
  • ab 20.02.2016 darf Index nicht schlechter als 121 sein
  • ab 20.02.2019 darf Index nicht schlechter als 96 sein
Dunstabzugs-hauben A oder A+
  • seit 1.01.2015 gibt es Effizienzklassenskala A bis G
  • ab 2016 folgt A+
  • ab 2018 folgt A++
  • ab 2020 folgt A+++
  • stufenweise werden die Klassen G, F und E abgelöst
Herd Für die reinen Kochfelder besteht bislang keine Pflicht für das Energielabel. Unter Kochfeldern gelten Induktionskochzonen als sparsamste Vertreter. Der Stromverbrauch ist im Vergleich zu Gussplatten um 40 Prozent geringer.

Keine unüberlegten Käufe!

Der Austausch funktionsfähiger Bestandsgeräte durch neue Alternativen ist nicht immer ökologisch sinnvoll. Die Herstellung jedes Gerätes zieht Herd Bild von pixabay.com, (Foto-Rabe)einen enormen Energie- und Rohstoffverbrauch nach sich. Daher sollten Neugeräte nur dann angeschafft werden, wenn es notwendig ist. Johanna Kardel, Verbraucherzentrale Bundesverband sieht das ähnlich: „Verbraucher müssen sich jetzt keinen neuen Ofen kaufen“. Sie ergänzt: „Hintergrund ist ja auch Umwelt- oder Klimaschutz. Wenn man den Rohstoffverbrauch berücksichtigt, dann dauert es bei einem Ofen relativ lange, bis man den wieder drin hat.“ Ist der Kauf aufgrund eines Defektes unumgänglich, können sich Verbraucher am Energielabel orientieren. Der Griff zur höchsten Energieeffizienzklasse ist ratsam.

Energielabel – Das herstellerneutrale Etikett für mehr Umweltschutz

Das Energielabel ist beim Kauf von Haushaltsgeräten eine wertvolle Hilfe. Als herstellerneutrales Etikett enthält es gerätespezifische Daten, darunter der Energieverbrauch, die Energieeffizienzklasse und zahlreiche Gebrauchseigenschaften. Das Energielabel ist seit 2015 auch für den Onlinehandel verpflichtend und muss grafisch dargestellt sein. Neben Backöfen und Dunstabzugshauben ist das Label bereits führ Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Waschtrockner, Raumklimageräte, Staubsauger und Kühl- sowie Gefriergeräte vorgeschrieben.

 

Bildquellen: Gasflamme Bild vonpixabay.com, (Magnascan) & Herd Bild von pixabay.com, (Foto-Rabe)

Christiane Loch
Author: Christiane Loch


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