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Ratgeber Ökostrom – Tipps zum Wechsel
Jeder Haushalt benötigt für eine Vielzahl von Gerätschaften Strom. Egal ob Waschmaschine, Staubsauger, Backofen oder Fön – alle Haushaltsgeräte benötigen Energie. Um einen konkreten Beitrag zur Energiewende zu leisten und die Umwelt zu schonen, kann mit dem Konsumverhalten einiges bewegt werden. Insbesondere mit dem persönlichen Energiebezug lässt sich der Strommarkt von morgen gestalten. Schließlich bestimmt die Nachfrage das Angebot. Mit der Entscheidung für Ökostrom tragen Verbraucher zu Förderung nachhaltiger Energiegewinnung bei. Was es dabei zu beachten gibt und wie ein Stromanbieterwechsel reibungslos vonstattengeht, erläutern wir in diesem Beitrag.
Dass der Abschluss von Ökostrom-Tarifen eine sinnvolle Maßnahme für einen ökologisch sinnvollen Haushalt ist, steht außer Frage. Während bei konventionell gewonnenem Strom über 600 Gramm CO2-Emissionen pro Kilowattstunde verursacht werden, sind es bei Ökostrom rund 345 Gramm. Es lässt sich daher eine enorme CO2-Ersparnis erzielen. Ähnlich wie bei Bioprodukten, darf man sich von der Bezeichnung Ökostrom allerdings nicht blenden lassen. Stromkunden müssen genauer hinschauen, um negative Auswirkungen für die Umwelt zu vermeiden. Energielabels dienen beim Vergleichen von Angeboten als Orientierung. Wir haben zwei der Gütesiegel aufgeführt und erläutert:
- ok-power: Der Verein EnergieVision e.V. vergibt das sogenannte ok-power-Gütesiegel. Es bestätigt einen Zusatznutzen für die Umwelt und stellt eine transparente Zertifizierung von Ökostrom dar. Anbieter mit diesem Label unterstützen den Ausbau von erneuerbaren Energien.
- Grüner Strom: Auch mit dem Label Grüner Strom können sich Verbraucher sicher sein, dass erneuerbare Energien gefördert werden. Grüner Strom ist das älteste Gütesiegel für Ökostrom in Deutschland. Dahinter stehen Umweltverbände. Ausgezeichnet werden Produkte mit diesem Qualitätssiegel nur, wenn sie pro verkaufter Kilowattstunde Strom einen gewissen Betrag in den Ausbau von erneuerbaren Energien investieren. Weitere Informationen zum Label unter gruenerstromlabel.de.
Nicht bei jedem Anbieter und jedem Tarif ist garantiert, dass ökologische Nebenwirkungen ausgeschlossen sind. Auf der Internetpräsenz des Labels ok-power wird die Thematik verdeutlicht: “Der Begriff „Ökostrom“ ist nicht gesetzlich geschützt, jeder Anbieter kann sein Produkt so nennen.” Auf der Informationsseite des Labels wurden Tipps aufgeführt, die beim Suchen nach geeigneten Ökostrom-Tarifen behilflich sind. Weitere Labels mit Zusatznutzen haben wir in unserem Beitrag „Mit Ökostromlabels zum qualitativen Ökostromtarif“ zusammengefasst.
Auskunftspflicht und Hintergründe
Wer nicht weiß, wo der Strom des aktuellen Tarifs herkommt beziehungsweise, wie dieser erzeugt wird, findet auf der Rechnung entsprechende Hinweise. Jeder Energieversorger ist dazu verpflichtet die Kundschaft mit Hilfe dieses Dokuments ausführlich zu informieren. Zum einen muss der Versorger die Herkunft des Stroms darlegen. Zum anderen müssen radioaktive Abfälle und die anfallenden CO2-Emissionen offengelegt werden. Neben diesen Faktoren sollten nachhaltig orientierte Haushalte einen kritischen Blick auf den Hintergrund der jeweiligen Unternehmen werfen. Einige Stromerzeuger wirken nur auf den ersten Blick umweltfreundlich. Wer genauer hinschaut, stellt fest, dass lediglich vereinzelt Ökostrom-Tarife angeboten werden, das Unternehmen aber eigentlich stark mit der Atomwirtschaft in Verbindung steht. Grundsätzlich sollten die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmung nicht im Fokus der unternehmerischen Ziele stehen, sondern vordergründig die nachhaltige Geschäftspolitik.
Komfortabel vergleichen und wechseln
Glücklicherweise haben Stromkunden in Deutschland seit 1998, als die Liberalisierung des Strommarktes folgte, die freie Wahl zwischen den Stromanbietern. Das war nicht immer so. Seither hat sich die Zahl der Tarife und Anbieter massiv erhöht. Über 1.000 Stromlieferanten sind bereits vertreten und jeder davon verfügt über ein vielfältiges Portfolio mit zahlreichen Tarifen. Ein manueller Vergleich aller Ökostrom-Angebote wäre mit einem massiven Zeitaufwand verbunden. Im Gegensatz zu früher, ist der Stromanbieterwechsel mittlerweile sehr komfortabel. Besonders bequem wird das Vergleichen von Anbietern online. Über die Jahre haben sich einige unabhängige Vergleichsportale wie strompreisvergleich.net durchgesetzt, die es erlauben die verschiedenen Ökostrom Tarife der deutschen Anbieter objektiv zu vergleichen und das ideale Angebot zu finden. Die Eingabemasken der Vergleichsplattformen sind nahezu identisch aufgebaut. Der Nutzer muss lediglich seine Postleitzahl und den Jahresstromverbrauch eingeben. Innerhalb weniger Augenblicke generieren die Systeme sämtliche, regional verfügbaren Angebote und vergleichen diese bezüglich der Preisgestaltung. Die folgende Tabelle informiert über die individuellen Einstellungen, denen bei derartigen Vergleichsrechnern die volle Aufmerksamkeit zu schenken ist, um von vorteilhaften Stromverträgen zu profitieren.
Einstellungsoptionen | Erläuterung |
---|---|
Neukundenboni | Kann die Ergebnisse möglicherweise verfälschen. Tarife können durch die Voreinstellung attraktiv wirken, obwohl sie es ohne Neukundenbonus nicht wären. Idealerweise werden zweierlei Vergleiche durchgeführt, einmal mit und einmal ohne Neukundenbonus. Somit lässt sich ein realistischer Vergleich aufstellen. Arbeitspreis und monatliche Grundgebühr sollten im Mittelpunkt stehen, um einen dauerhaft günstigen Tarif zu ermitteln. |
Ökostrom | Nicht bei allen Vergleichsrechnern ist Ökostrom als Einstellungskriterium voreingestellt. Beim Einstellen darauf achten, dass ausschließlich Ökostrom-Tarife im Vergleich berücksichtigt werden. |
Preisgarantie | Eine Preisgarantie bringt finanzielle Vorteile und Sicherheit bei der Kalkulation. Der Zeitraum der Preisgarantie sollte mindestens so lange sein, wie die Erstlaufzeit. |
Vertragsverlängerung | 12 Monate sind üblich. Eine kürzere Vertragslaufzeit ist für Haushalte sinnvoll, die auf Preisanpassungen kurzfristig reagieren möchten. Grundsätzlich ist zu prüfen, um welchen Zeitraum sich der Vertrag automatisch verlängert, sobald die Erstlaufzeit abgelaufen ist. Ein Monat wäre hierbei optimal. |
Ist ein passender Tarif ermittelt, lässt sich der Anbieterwechsel bequem online abwickeln. In vielen Fällen kann der neue Anbieter den bisherigen Tarif kündigen, ohne dass der Kunde bürokratischen Aufwand hat. Eine selbstständige Kündigung ist nur empfehlenswert, wenn das Ende des alten Vertrags unmittelbar bevorsteht und die Kündigungsfrist in Kürze abläuft. Um eine Vertragsverlängerung zu vermeiden, muss der Kunde dann selbst kündigen. Darauf macht der neue Anbieter aber in der Regel aufmerksam, um Komplikationen zu vermeiden. Außerdem gibt es ein Sonderkündigungsrecht, wenn der aktuelle Stromanbieter seine Preise erhöht. In diesem Fall kann der Stromvertrag unverzüglich gekündigt werden.
Fazit
Mit dem Wechsel zu einem nachhaltigen Ökostromtarif setzen Verbraucher ein klares politisches Zeichen und können den Strommarkt von morgen mitgestalten. Allerdings sollte man sich Zeit nehmen, um einen Anbieter zu finden, der nicht nur oberflächlich ökologisch sinnvolle Produkte präsentiert, sondern sich mit seiner gesamten Firmenpolitik für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einsetzt.
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