Die Nachfrage nach biologisch und ökologisch sinnvollen Produkten steigt in allen Branchen. Egal ob es um die Ernährung oder die Körperpflege geht. Die Entwicklung macht deutlich, dass sich viele Verbraucher vom kurzsichtigen Konsumieren verabschieden und stattdessen zurück zu den Wurzeln kehren. Der moderne und bewusste Kunde möchte zum einen gesund leben und zum anderen einen effektiven Beitrag zur Schonung der Umwelt und nachhaltigen Industrie leisten. Nicht weniger markant zu spüren, ist der Wandel im Bereich der Naturheilkunde. Egal ob die Abwehrkräfte gestärkt, Venenproblemen gelindert oder Schlafstörungen vertrieben werden sollen – traditionelle Heilmethoden erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Was abseits der symptomatischen Medikamenteneinnahme beachtet werden sollte, wird in diesem Ratgeber erklärt.
Senioren besonders überzeugt
Von der hochtechnisierten Schulmedizin sind vermehrt Senioren enttäuscht. Sie erleben die moderne Medizin häufig als unpersönlich und bemängeln, dass Ärzte kaum noch Zeit für sie haben. Dies ist einer der Gründe, warum unter den älteren Menschen besonders viele zu Naturheilmitteln greifen. Sie vertrauen auf das Wissen, dass sie bereits von ihren Vorfahren übermittelt bekamen, um weniger markante Beschwerden selbstverantwortlich zu behandeln. Senioren ist die positive Wirkung von Pflanzen und diversen natürlichen Substanzen meist geläufiger, als der jüngeren Generation, weil sie im Laufe ihres Lebens bereits häufig darauf zurückgreifen mussten. Denn vor einigen Jahrzehnten war die Schulmedizin eingeschränkt und die Auswahl an Medikamenten stark begrenzt. Die Komplementärmedizin stellte für sie ein Leben lang eine wirkungsvolle Alternative dar. Besonders stark vertreten, sind die Hausmittel. Von Kräutertees zur Stärkung der Abwehrkräfte über selbst gemachte Lotionen gegen Hautausschläge bis hin zu Wadenwickel bei Fieber – Senioren sind mit derartigen Maßnahmen aufgewachsen. Wie sehr die Naturheilkunde das Leben von Senioren beeinflusst, wollte die Berliner Charité vergangenen Jahres genauer nachvollziehen und hat eine entsprechende Umfrage durchgeführt. Die von der Carstens-Stiftung geförderte Studie wurde unter dem Titel „Use of complementary and alternative medicine by older adults – a cross-sectional survey“ unter biomedcentral.com veröffentlicht, der Internetpräsenz des größten Open-Access-Publishers der Welt. Befragt wurden rund 400 Senioren in den Bundesländern Berlin und Brandenburg. Die Senioren waren zum Zeitpunkt der Befragung mindestens 70 Jahre alt. Folgende Ergebnisse gingen aus der Studie hervor:
• eine Form von Komplementärmedizin verwenden 61,2 Prozent
• Nahrungsergänzungsmittel wie Mineralien oder Vitamine stehen mit 35,5 Prozent auf Platz 1
• 33,3 Prozent setzen pflanzliche Medikamente ein
• 26,8 Prozent greifen zur äußerlichen Anwendung zur Alternativmedizin (Wadenwickel, ätherische Öle
• einen positiven Effekt durch die alternativen Heilmittel konnten 58,7 Prozent bestätigen
• gute 65 Prozent bevorzugen die Kombination aus Komplementärmedizin und konventionellen Alternativen
Versandapotheken auf dem Vormarsch
Beim Betrachten der allgemeinen Entwicklungen wird deutlich, dass sich nicht nur die Art der Präparate ändert, die Verbraucher für ihre Leiden verwenden. Gleichzeitig ist bezüglich des Kaufverhaltens ein Wandel spürbar. Statt der stationären Apotheken greift eine zunehmende Zahl von Patienten zum Apotheken-Versandhandel. Das Marktforschungsinstitut IMS Health bestätigt, dass 2014 online besonders der Handel mit rezeptfreien Produkten ein Zuwachs zu verzeichnen hat. Zum Gesamtumsatz mit rezeptfreien Produkten konnten Versandapotheken mit 1,2 Milliarden Euro rund elf Prozent beitragen. Wie die Grafik der Medieninformation des Marktforschungsinstituts zeigt, nahmen Versandapotheken mit Gesundheits- und Arzneimitteln 77 Prozent des Umsatzes ein. Ein deutlicher Zuwachs ist im Bereich Kosmetik und Körperpflege zu verzeichnen. 15 Prozent des Umsatzes wurden mit diesem Segment erwirtschaftet. Neben den günstigen Preisen lockt der Komfort die Kundschaft in den Onlinemarkt. Der Gang zur regionalen Apotheke wird überflüssig.
Die Auswahl zum Einkaufen von Naturheilmitteln ist online enorm angestiegen. Während es vor einigen Jahren nur vereinzelt Angebote gab, gibt es heute kaum noch ein Bedarf, der nicht gedeckt werden kann. Selbst traditionelle Hersteller von Naturheilkunde-Produkten vertreiben ihre Waren im Internet, um ihre Reichweite zu maximieren. Um sich die Entscheidung für individuelle Produkte und Versandapotheken zu erleichtern, stehen unabhängige Informationsplattformen bereit. Sie informieren über Anbieter, Versandkosten, Leistungen und das Sortiment vieler Internetapotheken. So finden Verbraucher auf dem Versandapotheken Vergleich unter versandapotheke.net zum Beispiel Wissenswertes über Naturheilmittel vom Kräuterhaus Sanct Bernhard und können sich im aktuellen Apothekentest empfehlenswerte Angebote anschauen. Ein wichtiger Punkt, der sowohl beim Onlinebezug von Naturheilmittel als auch bei der Kombination mit der konventionellen Medizin beachtet werden muss, sind die nicht zu unterschätzenden Wechselwirkungen.
Vorsicht Wechselwirkungen
Eine beunruhigende Tatsache, die auch bei der von der Berliner Charité in Auftrag gegebenen Umfrage von Senioren zum Vorschein kam, ist die Kombination von Komplementärmedizin konventionellen Alternativen. In der Umfrage gaben nur rund 59 Prozent der gesetzlich betreuten Senioren an, dass sie ihren Arzt über die zusätzliche Einnahme von Komplementärmedizin informieren. Über 50 Prozent der Befragten ist nicht bewusst, dass und welche Wechselwirkungen durch die Kombination zustande kommen können. Dabei sind die Risiken teilweise markant. Es ist keine Seltenheit, dass Senioren über 70 Jahren rund fünf verschiedene Medikamente aus der Schulmedizin verabreicht bekommen. Kommt es bei der eigenverantwortlichen Zugabe von Naturheilmittel zu unerwünschten Wechselwirkungen leidet die Gesundheit. Patienten in jedem Alter sind gut beraten diese Tatsache ernst zu nehmen und die Einnahme von verschiedenen Medikamenten mit dem behandelnden Arzt abzuklären.
Homöopathie und Naturheilkunde – Nachfrage bestätigt Boom
Dass sich Naturheilkunde und Homöopathie über einen Boom freuen dürfen, beweisen weitere Studien. Das renommierte Institut für Demoskopie in Allensbach hat im Frühjahr 2014 seine Studie aktualisiert, die bereits 2009 veröffentlicht wurde. Das Ergebnis der Aktualisierung: In der Bevölkerung nimmt der Anteil an Anwendern von Naturheilkunde und Homöopathie kontinuierlich zu. Allein im Zeitraum von fünf Jahren erfuhr der Anteil im Bereich Homöopathie einen Anstieg von 53 auf 60 Prozent. Weitet man die Gegenüberstellung aus, wird die Entwicklung noch deutlicher. Während der Anteil vor rund 45 Jahren noch bei 24 Prozent lag, sind es heute mehr als 60 Prozent. Der Gesundheitsmonitor 2014 zur Homöopathie, eine Bertelsmann-Studie in der nach den Motiven der Anwender gefragt wurde, ergab keine weniger markanten Ergebnisse. 49 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zur Homöopathie greifen, weil anderweitig keine Verbesserung ihres Zustands erzielt werden konnte. Eine chronische Erkrankung war für 43 Prozent Grund genug, um auf die Homöopathie auszuweichen.
Wie gut alternativen Heilmethoden tatsächlich wirken, erörtert die folgende Reportage, die im ZDF ausgestrahlt wurde.
Bildquellen:
1) Kräuter Bild: www.pixabay.com, „_mequable“
2) Tee Bild: www.pixabay.com, „weinstock “
Interessant. Und ein ausführlicher Artikel.
Da wird die Forschungsförderung in Deutschland abgeschafft, die naturheilkundlichen MEdikamente werden nicht mehr bezahlt, und die Menschen wenden sich trotzdem immer mehr der Naturheilkunde und der Homöopathie zu.
Was kann und das sagen?
Gruß aus Karlsruhe
Klaus Schleusener