Nachhaltigkeit muss nicht teuer sein

Wer sich vornimmt, sein Leben nachhaltiger auszurichten, kann schnell das Gefühl bekommen, dass das Ganze nicht so einfach ist: In jedem Fall kann man schnell zu der Ansicht gelangen, dass es deutlich teurer ist, nachhaltig zu konsumieren: Obst und Gemüse aus dem Bioladen ist teurer als aus dem Supermarkt; nachhaltig produzierte Kleidung ist teurer als Kleidung vom Mode-Discounter und für Kosmetik muss man auch einiges mehr hinlegen, wenn man hierfür Standards der Nachhaltigkeit ansetzt.

Nun wäre es sicherlich falsch zu sagen, dass an diesen Argumenten nichts dran sei. Allerdings kommt es hauch auf die Sicht der Dinge und auf Prioritäten an. Wenn man hierbei einige bewusste Entscheidungen trifft, dann kann man auch mit relativ kleinem Budget beginnen, nachhaltig zu konsumieren.

Es beginnt mit den eigenen Prioritäten. Wer zum Beispiel einmal sein Mobilitätsverhalten auf den Prüfstand stellt, kann schnell herausfinden, dass man mit einem guten Fahrrad, einer Bahncard und der Option auf Carsharing-Optionen oder mit einem spritsparenden Kleinwagen kaum Mobilitätseinbußen hat im Vergleich zum dicken Kombi oder SUV vor der Haustür. In vielen Fällen wird der Verzicht auf das große Auto und die Konzentration auf alternative Formen der Mobilität zu einem finanziellen Nullsummenspiel.

In die gleiche Kategorie fällt die Entscheidung, einfach mal weniger zu konsumieren. Wie wäre es, wenn man neben den Business-Schuhen, den Alltagsschuhen, den Sneakern und den Sportschuhen kein weiteres Paar Schuhe hat. Löst sich die Sohle oder wird diese abgelaufen, kann einfach mal neu besohlt werden. Und neue Jeans werden erst gekauft, wenn die alten hinüber sind. Gleiches gilt für weitere Kleidungsstücke und auch für Elektronikgeräte. Das hat wenig mit Verzicht zu tun, dafür umso mehr mit der Besinnung auf das, was für die meisten unserer Eltern oder Großeltern noch normal war: Neu gekauft wird, wenn etwas kaputt ist.

Und auch bei der Ernährung kann man recht rasch nachhaltig agieren. Wie wäre es damit, Fertiggerichte vom Speiseplan zu verbannen, ab und an auf Fleisch zu verzichten und in jedem Fall saisonal einzukaufen? Sicherlich wird man sich dazu das eine oder andere neue Kochrezept aneignen müssen; aber wirklich schwer dürfte auch dieser Schritt nicht fallen.

Das alles sind nur kleine Impulse, die in Summe eine große Wirkung entfachen können. Das Schöne daran: Niemand wird gezwungen, sich in Komplettverzicht zu üben; es geht allein daran, ein wenig bewusster zu agieren. Das ist nicht schwer, kann schon eines bewirken und muss nicht wirklich mehr kosten.

Christiane Loch
Author: Christiane Loch


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