Man sollte keiner Studie uneingeschränkt Glauben schenken. Das gilt auch die die Studie, die nun das Umweltbundesamt veröffentlicht hat. Und doch lässt sich aus dieser Studie ablesen, dass die Bundesregierung offensichtlich vielen Zielen einen höheren Rang einräumt als dem Ziel des Umweltschutzes.
Während man auf internationalem Parkett gerne mit mahnendem Zeigefinger unterwegs ist, werden innerhalb der eigenen Grenzen auch umweltschädliche Branchen mit Subventionen bedacht. Davon profitiert insbesondere der einflussreiche Verkehrssektor in Deutschland. In Summe flossen 2010 rund 52 Milliarden Euro in umweltschädliche Branchen und Industrien. Das ist aktuell im Artikel “Staat fördert Klimakiller mit 52 Milliarden Euro” in der Welt nachzulesen.
In dem Artikel zur Studie können auch die Summen, die in die einzelnen Bereiche fließen, nachgelesen werden. Namentlich werden hier aufgeführt:
● die Energiesteuervergünstigungen bei Diesel
● die Energiesteuerbefreiung bei Kerosin
● die kostenlose Zuteilung von CO2-Rechten
● die Entfernungspauschale für Pendler
● die Eigenheimzulage
● die Privilegierung von Unternehmen mit hohem Stromverbrauch bei Konzessionsabgaben
● die Mehrwertsteuerbefreiung bei internationalen Flügen
Nun wird man bei den meisten Subventionen gute Gründe finden, warum diese fließen. Entlastung der Arbeitnehmer oder aber Unterstützung der heimischen Wirtschaft zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und die damit verbundene Schaffung von Arbeitsplätzen könnten solche Gründe sein.
Vordergründig stimmt das ja auch. Dumm ist nur, dass diese Subventionen mindestens doppelt oder dreifach teuer werden. Zum einen fließt das Geld, zum anderen fehlt es in anderen Bereichen, wo es eventuell sinnvoller investiert wäre. Zum dritten müssen im Anschluss weitere Milliarden fließen, um die schädlichen Einflüsse auf Umwelt und Gesundheit wieder zu beheben.
Vor diesem Hintergrund sollte man sich tatsächlich Gedanken machen, ob diese Ausgaben allesamt sinnvoll sind in der Form, in der sie aktuell fließen. Ziele wie die Entlastung der Arbeitnehmer oder die Unterstützung von Unternehmen könnten sicher auch auf andere Art erreicht werden als durch die oben genannten umweltschädlichen Maßnahmen.
Bild: pile of euro coins, Tomo Jesenicnik – Fotolia.de
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