Gestern sah ich mir auf YouTube den Spielfilm „Der grüne Planet“ (frz. La Belle Verte) an und konnte nur ein einziges Wort als Fazit ziehen: „schön“.
Schön, mit wie viel Bildkraft auf die Natur eingegangen wird.
Schön, mit wie viel Humor die Schauspieler die Sozialkritik umsetzen.
Schön, dass der Film dennoch nie an Ernsthaftigkeit verliert.
Schön, wie der Film mit Religionen und unserem täglichem Leben spielt.
Zu schön wahrscheinlich, wie er Gesellschaftskritik verpackt, denn im Free-TV bekam man „Der grüne Planet“ bisher nur selten zu sehen. Und im Verkauf ist er auch nicht auf Deutsch erhältlich. Und das alles seit 1996!
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Die Weltenversammlung auf dem grünen Planeten
„Der grüne Planet“ beginnt mit Tier- und Landschaftsbildern, geprägt vom Rauschen der Blätter und eines kleinen Wasserfalles und natürlich grüner Wiesen. Die Spannung steigt, als plötzlich viele Menschen, mehr oder weniger geordnet, ihren Weg durch die grüne und weitläufige Prärie suchen. Immer mehr und mehr werden es. Gekleidet in scheinbar alten Sachen, wie es sie bei uns seid Jahrhunderten nicht mehr gibt, freuen sich die Menschen über das Widersehen. Alle wirken auf den ersten Blick leicht verrückt, aber dennoch unheimlich herzlich. Ich bin mitten drin im Film und ein Gefühl der Verbundenheit packt mich.
150 Jahre alt und nicht auf unserem Planeten
Es stellt sich heraus, dass wir uns nicht auf der Erde, sondern auf einem der Erde sehr ähnlichen Planeten befinden. Bevölkert durch ein naturverbundenes Volk, dessen Bewohner mehr als 150 Jahre alt werden können und die nun darüber beraten, welche Planeten Sie als nächsten einmal wieder besuchen müssen.
„Auf anderen Planeten bringen sie uns was bei. Und wir Ihnen. Aber die Erdbewohner …“ ruft eine männliche Person in die Versammlung unter freiem Himmel. „Ich weiß, sie sind sehr rückständig, aber das ist kein Argument“, antwortet eine über 150-jährige Frau. Schließlich entscheidet sich Mila, Mutter von fünf Kindern, den Weg zur Erde anzutreten und zu erkunden, wie weit sich die Menschen entwickelt haben.
Mila, gespielt von Coline Serreau, wird in das Paris der 90iger Jahre entsendet und erlebt amüsante, aber auch gesellschaftskritische Abenteuer. Mit Hilfe eines Kurzschluss-Programmes kann sie Menschen, wie wir sie kennen, abschalten und neustarten. Ein Neustart mit Folgen, aber mit dem Blick fürs Wesentliche: Der glückliche Mensch mit einem langen, gesunden Leben und im Einklang mit der Natur, ohne sich selbst aufzugeben, sondern sich weiter zu entwickeln.
„Der grüne Planet“ – schön, einfach nur schön
Mein Gefühl der Verbundenheit und das Verständnis werden größer und größer, denn oftmals kommt in „Der grüne Planet“ der Gedanke auf, wie wahr die dargestellten Situationen sind. Beispielsweise wenn sich ein Autofahrer über den umgeknickten spiegelt entgeistert während weltweit abertausende Menschen Hunger leiden. Oder wenn die Frau nur mit Ihrem Mann zusammen ist, weil er als Chefarzt eine große Geldbörse besitzt während die Kinder ihre Freizeit vor der Röhre verbringen.
„Der grüne Planet“ direkt im Oekoblog ansehen
Hach, „Der grüne Planet“, einfach schön. Und unglaublich wahr! Ich wünsche euch, ebenso wie mir gestern, viel Spaß beim Schauen und hört das nächste Mal beim „stillen Konzert“ genau hin!
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