Radwege rentieren sich

Radwege
Rad statt Auto

Seit meinem letzten Trip nach London bin ich vom Brompton begeistert – ein britisches Faltrad, dass man dort überall zu Gesicht bekommt: In der U-Bahn zusammen gefaltet, auf den Straßen ausgesprochen ästhetisch dahin fahrend. Dass man dieses kultige Faltrad in London so häufig sieht, mag sicher auch damit zu tun haben, dass in London bereits viel Geld in die Fahrradinfrastruktur geflossen ist. Auch skandinavische Metropolen sind ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, fahrradfreundlich umgestaltet zu werden – zum Beispiel Kopenhagen.Was London und Kopenhagen in den vergangenen Jahren Gutes für die Fahrrad-Infrastruktur getan haben, geht natürlich ordentlich ins Geld. Doch nun wurde eine Rechnung aufgemacht, die zeigt: Das Investment rentiert sich. So steht es zumindest in der Studie „The societal costs and benefits of commuter bicycling“. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass jeder Euro, der in die Fahrrad-Infrastruktur einer Stadt investiert wird, auf einer anderen Seite Einsparungen zwischen sechs und 24 US-Dollar mit sich bringt. Das alles wurde anhand der neuseesländischen Stadt Auckland ermittelt. Die Rechnung ist zunächst einmal recht simpel: Eine bessere Fahrradinfrastruktur führt zu einem besserem Umweltschutz, da weniger Autos in der City unterwegs sind. Zugleich steige die Lebensqualität. Auf diese Weise spart die öffentliche Hand jede Menge Geld im Gesundheitswesen – diese Einsparungen werden in der Studie als Ertrag aus den Investitionen in die Fahrradinfrastruktur gewertet.

Ideal komme dieser Effekt zum Tragen, wenn Auto- und Fahrradspuren auf Straßen voneinander getrennt werden und zugleich die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Autos reduziert wird. Und: Die volle Kraft können die Investitionen dann entfachen, wenn die Infrastruktur nicht halbherzig umgesetzt wird sondern verkehrs- und damit stilprägend für die gesamte Stadt wird. London ist in Europa ein gutes Beispiel und wohl auch deshalb sieht man dort wohl so oft ein Brompton. Und das steht sowohl der Stadt als auch dem jeweiligen Fahrer ausgesprochen gut zu Gesicht.

Christiane Loch
Author: Christiane Loch


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