Inhaltsstoffe in Lebensmitteln – Neues vom Grünschreiber

Außen hui, innen pfui! Welche Inhaltsstoffe in Lebensmitteln sind und drumherum …

Inhaltsstoffe in LebensmittelnNachdem uns die Lebensmittelindustrie mit Hilfe von Geschmacksverstärkern und Süßstoffen quasi süchtig nach ihren Produkten gemacht hat, stellt sich ja nun einmal die Frage, was denn so alles Gutes im Essen steckt.
Ein Blick auf die Zutatenliste eines Joghurts offenbart zunächst einmal Unspektakuläres. Da steht geschrieben: Milch, Zucker, Erdbeeren, Stärke, Verdickungsmittel und natürliches Aroma.
Das ist die geschönte Version. Doch würden Sie das Joghurt noch immer kaufen, wenn man folgendes auf der Verpackung lesen würde? Milch von Kühen aus der Massentierhaltung (kann Spuren von Antibiotikum, Hormonen enthalten; es wurde genetisch verändertes Soja verfüttert), raffinierter Industriezucker, Erdbeeren (Anbau konventionell, kann Spuren von Pestiziden und Kunstdünger enthalten), Stärke (Kartoffelstärke, Anbau konventionell, kann Spuren von Antibiotika oder Fungiziden enthalten), Verdickungsmittel (Xanthan E415), natürliches Aroma (hergestellt mit Aroma erzeugenden, genetisch veränderten Bakterienstämmen)
Ist das Joghurt in einem Plastikbecher verpackt, was heute in der Regel der Fall ist, dürfte noch der Zusatz „Kann Spuren von Bisphenol A und weiteren Giften enthalten“ fehlen. Inhaltsstoffe in LebensmittelnDenn die meisten Kunststoffverpackungen enthalten diverse Weichmacher und andere Gifte und geben diese auch an ihren Inhalt ab. Zwar in geringen Mengen, doch summiert sich die Dosis. Konsumiert man mehrerein Plastik verpackte Produkte, was immer öfter der Fall ist, steigt die Menge wahrscheinlich auch über die gesundheitlich unbedenkliche Marke. Bloß kontrolliert dies niemand!
Ein leckeres, gesundes Erdbeerjoghurt also… Da fehlt nur noch der Zusatz: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“.
Doch nicht nur im Joghurt steckt mehr, als man uns zusichert. Käse wird mit Hilfe von Lab hergestellt und dieser wird entweder aus Kälbermägen von Tieren aus der Massentierhaltung gewonnen. – Mit entsprechender Antibiotika- und Hormonbehandlung. Oder aber er wird durch genetisch veränderte Bakterienkulturen erzeugt. Zwar dürfen momentan noch keine genetisch veränderten Produkte auf dem deutschen Markt verkauft werden, was sich durch das bevorstehende Freihandelsabkommen sicherlich bald ändern wird. Doch gelten seit Jahren bereits mal wieder bestimmte Grenzwerte. Kann man im Käse nicht wirklich nachweisen, dass das Lab aus genetisch veränderten Kulturen hergestellt wurde, ist das kein Problem. Er darf ohne Deklaration in den Handel gebracht werden. Hat man die Kuh mit Gensoja gefüttert, darf man das Fleisch und die Milch verkaufen, ohne dies deklarieren zu müssen. Denn man kann in der Milch ja schließlich nicht mehr nachweisen, dass genetisch verändertes Futter verabreicht wurde. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß… So scheint die Devise des Staates zu sein. Wie die Milch von Kühen, die mit Gensoja gefüttert wurden, letztlich auf die Konsumenten wirkt, ist gänzlich egal. Auch fragt keiner, ob der Verbraucher das wirklich will, was er da täglich aufgetischt bekommt. So werden wir dazu genötigt „Blinde Kuh“ zu spielen und im Dunkeln zu stochern. Hauptsache der Rubel rollt, wie man so schön sagt.
Da überrascht es auch nicht mehr, dass nach der Herstellung seine Rinde mit dem Stoff E235 (Natamycin) eingerieben wird. Der Stoff wirkt gegen Pilze und soll verhindern, dass der Käse schimmelt. Er wird übrigens auch in der Humanmedizin gegen Fußpilz eingesetzt. Notwendig ist er nur, weil in der konventionellen Herstellung die Masse zählt. Biokäse oder traditionell hergestellter Käse hat kein Fußpilzmittel nötig!

Ein weiteres Beispiel ist das Ketchup. Hier dürfen kleinste Partikel verwendet werden, welche die Fließfähigkeit verbessern sollen. Wie diese letztlich in unserem Körper wirken, wie sie von ihm aufgenommen werden und wie er sie verträgt, steht auf einem anderen Blatt. Wahrscheinlich auf einem geheimen.

Damit der Produzent auch noch gute Gewinne machen kann – oder teilweise auch damit er überleben kann beim bestehenden Discounter-Preisdruck – nutzt er jede Chance, sein Produkt günstig zu vermehren. Die Masse macht’s und so wird die Wurst oder das Fleisch eben sehr salzig. Salz bindet Wasser und so steigt das Gewicht des Produkts. Der Verbraucher bekommt dann die Mogelpackung, die zudem versalzen ist. Ein Zuviel an Salz ist bekanntlich auch ungesund. Und doch findet man es in immer mehr Produkten und in immer größerer Menge.
Die Lebensmittelindustrie tischt uns einiges auf, was wir gar nicht erwartet hätten. Und sie muss es nicht mal deklarieren, da der Gesetzgeber hier oftmals relativ industriefreundliche Regelungen findet.
Wussten Sie, dass beispielsweise konventionell angebaute Kartoffeln nicht nur mit Unkrautvernichtungsmitteln oder Insektiziden behandelt oder belastet werden? Damit die Kartoffeln nicht keimen, bedient man sich zusätzlich eines Biozids. Mit diesem bestäubt man die Erdäpfel nach der Ernte. Sehr gesund kann das Mittel nicht sein, aber so lange Grenzwerte unterschritten werden, ist aus Sicht des Gesetzgebers alles im Lot. Und selbst wenn sie überschritten werden, muss das zunächst jemand feststellen, denn wo kein Kläger, da kein Richter…
Das Bedenkliche ist auch hier: Dies ist ja bei Weitem nicht das einzige Gift, das auf uns losgelassen wird. Die Mischung macht‘s… Auch Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau sind stets mit Pestiziden belastet, meist unterhalb der Grenzwerte, aber immerhin. Und dabei sind die Früchtchen nicht mal mit nur einem Stoff behandelt worden. Es wurden mehrere, verschiedene Pestizide eingesetzt, um den Grenzwert für eines nicht zu überschreiten. Quasi ein Griff in die Trickkiste – ein legaler und politisch gewollter noch dazu.
Selbst der Griff zum Getränk kann ein „Griff ins Klo“ sein. Denn in vielen Regionen findet man Rückstände von Pestiziden, Hormonen, Antibiotika sowie anderen Medikamenten im Trinkwasser. Neben weiteren Umweltgiften findet man auch hier Stoffe aus Plastikmaterialien. Bestimmte chemische Kunststoff-Komponenten sind bereits im menschlichen Organismus nachweisbar. Es ist bekannt, dass sie toxisch oder allergieauslösend wirken. Doch solange die Grenzwerte eingehalten werden, die oftmals Politik und Industrie gemeinsam vereinbaren, besteht wie immer kein Risiko für die Bevölkerung. Dass immer mehr Menschen an einfachen Infektionen sterben, weil Bakterienstämme Resistenzen gegen Antibiotika gebildet haben, steht zwar auf der Agenda der Politik. Doch es gilt zu befürchten, dass Regelungen hier windelweich gespült werden, wenn erst mal die Lobbyisten aus der Industrie mit am Tisch sitzen und mal wieder mit dem Abbau von Arbeitsplätzen drohen… Das bevorstehende Freihandelsabkommen mit den USA und auch Kanada wird die Gesamtproblematik noch massiv verschärfen.
Es gilt umzusteuern, den von Gier und Profitwahn gesteuerten Menschen die Suppe gehörig zu versalzen. Wir können zusehen, wie eine kleine Gruppe von Menschen die Mehrheit der Bevölkerung zunehmend in eine Abhängigkeit führt und aus Profitgier ihre Gesundheit aufs Spiel setzt. Wie sie unsere Natur immer weiter verseucht und zerstört, unsere Lebensgrundlagen vernichtet. Oder aber wir können Widerstand leisten.
Ob nun durch den Kauf von echten Bioprodukten, von regionalen Erzeugnissen, durch eine Ernährungsumstellung oder die eigene Produktion von Lebensmitteln. Es gibt viele Möglichkeiten. Einige möchte ich Ihnen im nächsten Teil der Reihe vorstellen…

Christiane Loch
Author: Christiane Loch