Wer wird denn gleich in die Luft…abheben?- Neues vom Grünschreiber über die Luftverschutzung durch Flugzeuge … „Wir lieben Fliegen…“ – Das ist das Motto vieler Deutscher, Europäer und anderer Menschen der „Ersten“ und „Zweiten Welt“. Und mit „Fliegen“ meine ich nicht die kleinen Brummer, sondern die großen. Da geht die Reise mit dem Jet nach Italien, Spanien oder Griechenland einfach mal so übers Wochenende. Ein Städtekurztrip… Man rennt durch Rom, wirft einen kurzen Blick auf Kolosseum, Petersdom und einige andere berühmte Sehenswürdigkeiten. Vom kurzen Blick abgezogen werden die Momente, in denen man durch die Linse der Kamera das Motiv sieht und jene Zeit, in der die Köpfe anderer Touristen und Passanten die Sicht versperren. Übrig bleiben nur recht kurze Augen-Blicke des Genusses. Augen-Fastfood quasi. Drei Tage Rom, dann geht’s wieder ins Flugzeug und zurück. Aber auch national fliegt man gern mit der Maschine von A nach B. Kaum hat das Flugzeug die Flughöhe erreicht, gibt der Pilot auch schon die Anweisung, sich für den Sinkflug und die Landung vorzubereiten. Es wird viel Kerosin verbrannt, um eine recht kurze Strecke zurück zu legen. Vor kurzem gab es eine Pressemeldung, dass immer mehr Menschen an verdreckter Luft sterben. Mehr als sieben Millionen Menschen sind es weltweit jährlich, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte…Flugzeuge gelten zudem als extrem klimaschädlich, machen außerdem einen Höllenlärm in den Einflugschneisen der Flughäfen. Warum also nutzt man eigentlich nicht die Bahn? Die ist umweltfreundlicher, zugegeben manchmal recht unzuverlässig und auch etwas teurer. Doch ist die Bahn nicht die bessere Alternative für eine bewusstere Anreise? Und zwar nicht nur, was den Umweltschutz angeht? Die Anreise dauert länger, doch gibt sie uns auch Zeit, zum Reflektieren, zum Nachdenken, zum Lesen eines Buches, zur Einstimmung auf den Urlaub. Sie bietet uns Aus- und Einblicke in Landschaften, die es vielleicht auch mal zu erkunden gilt. Der Trend allgemeine geht jedoch in die Richtung „schnell buchen, schnell anreisen, schnell Urlaub machen, schnelle Rückreise“. Wie absurd ist das eigentlich? Last Minute, so schnell wie möglich zum Urlaubsort gelangen, so viel wie möglich sehen… Vieles sehen, wenig wirklich erleben. Ist dies das Ziel eines erfolgreichen Urlaubs? Warum machen wir Urlaub? Um immer weiter zu beschleunigen? Eigentlich ist der Urlaub dafür gedacht, um sich zu erholen. Hetzt man jedoch nur durch den Urlaub, geht der Erholungsfaktor flöten und durch die Hetze vergeht auch die Zeit deutlich schneller im eigenen Zeitempfinden. Die Zeit ist ein Stück weit wie ein wildes Tier. Wenn man auch mal verharrt und sich ruhig bewegt, bewegt sie sich deutlich langsamer. Rennt man jedoch, um möglichst viel von der Zeit zu haben, rast sie nur so davon und je schneller man versucht, ihr zu folgen, desto schneller scheint sie zu werden. In China gibt es ein Sprichwort: „Wenn du es eilig hast, nimm einen Umweg.“ Warum also im Urlaub, in dem man es eigentlich nicht eilig haben sollte, keinen Umweg nehmen? Gerade in Deutschland und Mitteleuropa bieten sich sehr viele Reiseziele an, die mit der Bahn gut und zeitnah erreichbar sind. Und auch in der näheren Umgebung finden sich unglaublich schöne Gegenden. Jeder kennt den Mainstream. Schnell mal nach Spanien, um Santiago de Compostela zu sehen, zu fotografieren und zu posten… Die meisten kennen dieses Reiseziel, wissen von der Existenz des Pilgerweges in Frankreich und Spanien. Doch waren Sie schon einmal im Pfälzer Wald, sind dort ein Stück weit den Jakobsweg gelaufen? Der führt nämlich auch dort entlang und ist einfach nur herrlich. Vulkane gibt es nicht nur in weiter Ferne. In der Eifel findet man zum Beispiel Maare, mit Wasser gefüllte Mulden vulkanischen Ursprungs. Oder den Kaltwassergeysir in Andernach. Eine Fahrt nach Schweden ist wegen der Seen reizvoll, doch auch in Mecklenburg Vorpommern bietet sich ein Seensystem teils inmitten von herrlichen Wäldern. Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg bieten auch herrliche Wälder und Landschaften, die entdeckt werden möchten. Der Schwarzwald rund um Baiersbronn ist zum Beispiel eine Reise wert. Natur und Kultur vereinen sich hier zu einem wirklichen Juwel der Erholung und des Genusses. Und selbst vor der eigenen Haustür finden sich Plätze, deren Existenz vielen gar nicht bewusst ist. Oder die man einfach so übersieht. So findet man beispielsweise inmitten des Rhein-Main-Gebiets in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz eine wirkliche Besonderheit. Eine Sanddüne aus der Eiszeit liegt viele Kilometer vom heutigen Flusslauf des Rheins entfernt. Diese Düne lag längere Zeit in militärischem Sperrgebiet, ist heute frei zugänglich und beherbergt viele seltene pflanzliche und tierische Bewohner. Es gibt sehr vieles zu entdecken und zu erkunden, auch ohne in die Ferne zu schweifen, ohne abzuheben. Wir müssen nicht gleich in die Luft gehen, um Schönes zu erkunden. Wir müssen nur die Augen öffnen und eben nicht jenen Werbestrategen glauben, die sagen, wir sollten gleich mehrfach im Jahr in Urlaub fliegen und unseren Gefilden entfliehen. Unsere Breiten haben sehr viel mehr zu bieten. Eine bewusstere Wahrnehmung und ein langsamerer Lebenswandel öffnen uns wieder die Augen fürs Wesentliche. In diesem Sinne, viel Spaß bei er Planung Ihres diesjährigen Urlaubs! Und ein kleiner Tipp: Schauen Sie mal bei www.vertraeglich-reisen.de vorbei. Ein Besuch lohnt, es gibt viele interessante Reiseziele und Möglichkeiten zu entdecken.