Lieber guter Weihnachtsmann, ich wünsche mir zu Weihnachten von dir ein Meerschweinchen. [caption id="attachment_3299" align="alignright" width="200"] Die „Sola“ seit 10 Jahren in Deutschland. Sie wurde in Mexiko zum Einschläfern gebracht, weil sie nicht ins Famileinkonzept,passte[/caption] So kann die Geschichte einer tierisch glücklichen Freundschaft beginnen. Es kann der Schritt sein, dass das Kind letztlich vom Weihnachtsmann ein Meerschweinchen bekommt und dadurch einen Bezug zum Tierschutz erhält. Dass es sich engagiert für das Wohl des eigenen Tieres ebenso wie für das Wohl der anderen Tiere. – Und schon ist ein neuer, kleiner Tierschützer geboren. Haustiere sind etwas Schönes. Doch sollte sich der Weihnachtsmann zunächst mit der Weihnachtsfrau beratschlagen, sich informieren und prüfen, ehe er tatsächlich ein Meerschweinchen verschenkt… Denn der nächste Sommerurlaub steht jetzt bald wieder vor der Tür. Und wer schaut dann in den zwei Wochen nach dem Meerschweinchen? Nun sind die Nager noch eher pflegeleichter Natur. Anders schaut es beispielsweise mit Hunden aus. Die landen dann, weil sie inzwischen ohnehin nerven und man sie im Urlaub eigentlich gar nicht gebrauchen kann, irgendwo an der Autobahnraststätte oder im besseren Fall wenigstens im Tierheim. Oft ist es ein Mangel an Hintergrundwissen und Information, der sich summiert und irgendwann dazu führt, dass man vom vierbeinigen oder gefiederten Freund die Nase voll hat. Da ist der Hund, der in keiner Weise erzogen regelmäßig das Essen vom Tisch holt und Leute anspringt. Da ist die Katze, die ausschließlich in der Wohnung lebt, alleine, während Herrchen und Frauchen mindestens 10 Stunden am Tag gar nicht im Haus sind und dann auch noch nach der Arbeit Termine haben. Und die Katze beginnt irgendwann, ihren Lebensraum entsprechend anzupassen, um sich Beschäftigung zu suchen, springt die Gardinen hoch, schärft die Krallen an der Ledergarnitur. Man sperrt sie schließlich ins Bad, um das zu verhindern, die Katze bekommt vollends einen Schaden, wird stinksauer und macht ihre kleinen Geschäfte bei nächster Gelegenheit mitten auf dem Bett, die großen im Kleiderschrank. Und schon landet die Samtpfote irgendwann vor der Tür, wo sie sich natürlich als gebürtige Stubentigerin überhaupt nicht zurecht findet und unter den Rädern des nächstbesten Autos landet. Wichtig ist es, dass sich künftige Tierhalter genau überlegen, welches Tier zu ihnen passt. Dazu müssen sie auch wissen, wie viel Zeit sie investieren können, was die Bedürfnisse des Tieres sind, und ob sie diese auch auf Dauer und kontinuierlich erfüllen können. Haustierhaltung tiergerecht – Es ist sehr wichtig, dass sich ein Haustier wohl fühlt. Ein Meerschwein beispielsweise, alleine gehalten in einem Käfig mit der Größe 50×30 Zentimetern und einmal wöchentlich „Freigang“ für 30 Minuten – also durch die Wohnung laufen – grenzt an die Verhältnisse der Käfighaltung von Hühnern und ist eine Qual für das Tier. Sie brauchen Auslauf, müssen mit mindestens einem weiteren Artgenossen zusammen leben. Sie sind sehr soziale und kommunikative Tiere. [caption id="attachment_3302" align="alignleft" width="300"] speedy & charles[/caption] Es gibt den Trend, ein Meerschweinchen mit einem Kaninchen zusammen zu halten, weil ja auch beides Nager sind. Allerdings ist das ein Trugschluss. Ein Mensch ist ebenso ein Primat wie ein Schimpanse. Doch inwieweit sich ein Kaninchen mit einem Meerschweinchen unterhalten kann ist vorstellbar, wenn ein Mensch versucht, mit einem Schimpansen zu kommunizieren. Zumal die Unterschiede zwischen Meerschwein und Kaninchen sicherlich noch größer sind. Auch stellen Meerschweinchen Ansprüche ans Futter. Sie brauchen wie Kaninchen Heu, brauchen Wildkräuter und Früchte. „Fast Food“ aus dem Supermarkt wird zwar gerne als gesund angepriesen, doch führt es gerade bei Tieren, die wenig Auslauf haben, schnell zu einem dicken Fettpolster. Meerschweinchen sind zwar dankbar für die einen oder anderen Streicheleinheiten. Aber ein Zuviel, vor allem gegen ihren Willen, artet schnell in Stress aus. Kinder, die Meerschweinchen halten, sollten sich des Fluchtreflexes der Tiere bewusst sein, sollten behutsam mit den Tieren umgehen. Gerade bei der Anschaffung ist auch zu beachten, dass die Tiere aus den Zoohandlungen oftmals überzüchtet sind, dass bei ihren Zähnen nicht selten eine Fehlstellung vorherrscht. Ähnlich verhält es sich auch bei Kaninchen. Die Folge ist, dass die Tiere sich irgendwann mit den Schneidezähnen ins Zahnfleisch beißen, was einen Besuch beim Tierarzt unausweichlich macht. Der muss dann regelmäßig die Zähne ein Stück weit entfernen, weil sie immer wieder nachwachsen. Das bedeutet Stress für das Tier und Kosten für den Halter. Zudem sorgt ein krankes Gebiss auf Dauer gerade bei Nagern, zu Verdauungsproblemen. Und eine gute Verdauung ist gerade bei Nagern überlebenswichtig. Ein Ungleichgewicht hier kann sehr schnell zum Tod führen.