Geneigte Leserschaft,
„ Frauen brauchen Hebammen“ und „ Ich hol` euch da raus“
sind zwei Slogans einer
engagierten, Hebamme, welche Frauen bei der Haus- oder Geburtshausgeburt unterstützt. Sie ist die erste Vorsitzende des Landeshebammenverbandes unseres Bundeslandes und hat, anlässlich des Internationalen Hebammentages am 05.05.2013, eine, wie ich finde, wichtige Botschaft.Sie hat Mütter, die außer klinisch entbunden haben, dazu eingeladen sich mit Fotos der eigenen Kinder auf dem Marktplatz einzufinden, um die Kinderbilder, auf eine oder mehrere Tapetenrollen geklebt, auf dem Boden vor dem Rathaus auszurollen.
In unserer Stadt existieren derzeit 4 Geburtshäuser, und etwa 15 Hebammen begleiten außer klinische Geburten. So verspricht die Aktion erfolgreich zu werden. In anderen Teilen unseres Landes sieht es in diesem Sektor nicht so gut aus. In Deutschland finden gerade einmal 1,8 % der Entbindungen im heimischen Umfeld oder in einem Geburtshaus statt. Das war nicht immer so, erst, als Ärzte versuchten sich dieses Gebiet zu erobern, um die Geburt „sicherer“ zu machen wurden die „weisen Frauen“ und Hebammen nach und nach verdrängt. Dabei können, gerade durch medizinische Maßnahmen, Probleme während der Geburt eines Kindes entstehen. Unnatürliche Eingriffe in die Wehentätigkeit, wie etwa wehenfördernde Medikamente, bleiben somit nicht ohne Folgen. Nicht selten werden diese Frauen dann in den OP verlegt, um per Kaiserschnitt das Kind recht unsanft, und, auf“s Leben unvorbereitet, auf die Welt zu holen.Aber es gibt sie wieder vermehrt, die Frauen, welche uns Müttern in der schwersten und schmerzhaftesten Phase unseres Lebens beistehen und mit ihrem Einfühlungsvermögen und fachlicher Kompetenz, uns zu dem verhelfen was wir so nötig brauchen, eine innige Mutter-Kind-Beziehung. Denn gerade durch die Schmerzen und die, damit verbundene extreme Hormonlage unter der Geburt, entsteht etwas Wunderbares, nämlich die stärkste Bindung welche die Natur in der Lage ist hervorzubringen. Ein großer deutscher Sender hatte unlängst ein Experiment gestartet, in dem Männern, mittels einem physiotherapeutischem Gerät, Reizstrom in solch einer Dosis gegeben wurde, dass sie die Schmerzen einer Geburt nachempfinden konnten. Sicherlich ist diese Erfahrung für Männer sehr prägend, jedoch, aus meiner Sicht, völlig sinnfrei. Schließlich möchte ich auch nicht die Strapazen während der Grundausbildung beim Militär „ nachspüren“.
Aber zurück zur Geburt. Freie Hebammen haben in unserem Land viel durchzustehen. Nachdem bekannt wurde, dass die Kliniken weniger Geburten verzeichnen, wurden ihre Versicherungsbeiträge derart erhöht, dass einige unter ihnen ihre Selbständigkeit aufgeben und sich in einer Klinik anstellen lassen mussten. Zufall? Diese Maßnahme zeigt wieder einmal sehr deutlich wie der freie Wille und die Entscheidungsfreiheit der Bürger unterbunden werden kann, denn so sehen sich wieder einige Schwangere zur Geburt in die Kliniken gedrängt.
Ich freue mich jedenfalls über die Aktion am Internationalen Hebammentag. Denn ich wünsche mir für die späteren Frauen meiner sieben Söhne, und ganz besonders für meine Tochter, eine selbstbestimmte Geburt für Mutter und Kind.
Mit nachhal(l)tigen Grüßen
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